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Eine Fahrt mit dem Local Bus # 5 von St. George's zum Leaper's Hill bei Sauteurs

Gregor Julien Straube

Kaum ein Ort verbindet die leidvolle und berührende Geschichte der Karibik so mit ihrer überwältigenden Schönheit.


Vom Leaper's Hill, einem Felsen an der Nordspitze Grenadas, stürzten sich 1651 die letzten Kariben Grenadas in den Tod, um ihrer Versklavung zu entgehen. Heute befindet sich dort ein Friedhof und ein Denkmal, das an das Ende der vorkolumbischen Einwohnerinnen und Einwohner erinnert. Von dort schweift der Blick über das türkisblaue Meer zu den vorgelagerten Felseninseln Ronde und Caille Island.


Nehmen Sie sich genug Zeit. Die Sammelbusse fahren fast ständig und ohne festen Fahrplan. Die mitunter rasante Fahrt bei Reggae und Merengue beginnt im Bus Terminus von St. George's, nur wenige Meter vom Cruise Port Terminal entfernt (Ausgang „Water Taxi“), kostet 6,50 Ostkaribische Dollar (EC$), beginnt erst, wenn der Bus gerappelt voll ist und kann bis zu zwei Stunden dauern. Bezahlt wird beim Steward. Angehalten wird der Bus durch Handzeichen oder durch vernehmliches Klopfen von innen an die Karosserie. Machen Sie sich auf zahlreiche Stopps gefasst, etwa, um den Fahrer, den Steward oder die Gäste an Straßenständen mit Snacks zu versorgen, um weitere Fahrgäste mitzunehmen, für die bei zunehmender Tuchfühlung erstaunlicherweise immer noch ein Platz gefunden wird, um die Straße überquerende Hühner nicht zu überfahren oder um einen kurzen Plausch zu halten. Die Atmosphäre ist freundlich und respektvoll und Sie erhalten einen einzigartigen Eindruck vom Leben der Grenaderinnen und Grenader und der vielfältigen und atemberaubenden Küstenlandschaft.


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Grenada ist für die meisten Menschen vor allem durch die völkerrechtswidrige Invasion der US-Armee im Jahr 1983 ein Begriff.


Der seit 1979 regierende Premierminister Maurice Bishop hatte versucht, sein Land aus der einseitigen Abhängigkeit von den USA herauszuführen und stattdessen einen blockfreien Kurs verfolgt. Zum sozialistischen Programm seines New Jewel Movement (Joint Endeavor for Welfare, Education and Liberation) gehörte der Aufbau eines kostenfreien Gesundheitswesens und die Entwicklung einer starken genossenschaftlichen Säule des Wirtschaftssystems.


1981 wurde Grenada von den USA unter Ronald Reagan mit Wirtschaftssanktionen belegt und Grenada durch den Druck der USA auf internationale Kreditgeber Grenadas in arge Bedrängnis gebracht.


Infolge der volkswirtschaftlichen Schwächung des Landes kam es 1983 zu einem parteiinternen Putsch gegen den Premierminister. Für die US-Regierung unter Ronald Reagan ein willkommener Anlass, in Grenada einzumarschieren und eine genehme Regierung zu installieren.


Nach dem 1983 von seinen Gegnern erschossenen Maurice Bishop ist heute der unter seiner Regierung erbaute Flughafen Point Salines benannt.


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Weblinks:


http://www.my-travelworld.de/grenada/minibus-sammeltaxi-grenada/


https://www.seereiseplanung-kreuzfahrten.de/grenada-auf-eigene-faust/


https://www.grenadaexplorer.com/Island_Guide/GrenadaBlog/catching-bus-grenada.html


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Noch ein Hinweis:


Flugreisen sind ein wesentlicher Faktor des Klimawandels. Wenn Sie eine Flugreise unternehmen, kompensieren Sie Ihren CO2-Ausstoß durch die Förderung nachhaltiger Projekte etwa bei Atmosfair (www.atmosfair.de).

Reisestart

26.01.2019