Tina-on-Tour 18. Oktober 2013, 23:51 Uhr

Unter dem Motto „Gorillas im Nebel(wald)“ war ich im September 3 Wochen auf Rundreise in Uganda. Präziser wäre jedoch „Gorillas im Regen“, denn offensichtlich hatte die Regenzeit ein paar Wochen eher eingesetzt. Es war zwar bis auf einen Tag kein Dauerregen, aber fürs campen sehr lästig. Die Ugander freuen sich über Regen, denn dann gibt es nicht soviel Staub.

Zuviel Regen ist aber auch wieder schlecht, dann verwandeln sich die „Straßen“ in Morast. Die meisten Straßen sind nur Pisten à la Schweizer Käse und Mondlandschaft. Viele Campingplätze waren schön gelegen, die sanitären Einrichtungen allerdings unterstes Niveau. In den Lodges war es etwas besser. Das Wasser reichte, um nass zu werden und wenn man genug Geduld hatte wurde es auch erträglich warm. Die Preise in den Lodges haben aber eher deutsches Niveau. Essen und Trinken im Restaurant ist preiswert (1 Fleischmahlzeit und 2 Bier ca. 8 EUR).Wir wurden von dem mitreisenden Koch sehr gut versorgt. Allerdings kam im Gegensatz zu Namibia, wenig Fleisch auf den Teller. Nun ist genug genörgelt ;-).

Uganda ist ein wunderschönes Land, Viel Berge/Hügel, viel Grün und viele Seen/Flüsse.

Unendlich viele und verschiedene Vögel, Von sehr klein bis sehr groß. Der Goliathreiher und der Schuhschnabelstorch sind ca. 1,70 m groß. Viele auch mit leuchtenden Farben. Uganda ist auch das Land der Primaten. Wer dorthin reist sollte unbedingt ein Gorilla-Trecking - es gibt nur noch knapp 900 Berggorillas auf der Welt (kostet ca. 410 EUR, vorher gut wg. Ausrüstung informieren) und ein Schimpansen-Trecking mitmachen. Die Flusspferde waren allgegenwärtig und gaben im Verein mit den Zikaden und Grillen das abendliche Konzert. Die Abendpirsch in den Nationalparks ist meist ergiebiger als die Fahrt am Morgen. In Ishasha ist eine gute Gelegenheit Löwen zu sehen. Sie klettern dort auf Bäume und die Guides wissen ziemlich gut, auf welche. Bei einer Fußwanderung auf der Ziwa Farm kann man Nashörnern ganz nah gegenüberstehen. Die Farm züchtet freilebende Rhinos um sie wieder im Murchison NP anzusiedeln, wo sie wegen Wilderei ausgestorben sind. Uganda ist sehr dicht besiedelt. Neben den Füßen sind Fahrräder und kleine Motorräder (oft als Taxi) die häufigsten Fortbewegungsmittel. Die Menschen leben sehr einfach. Krass ausgedrückt: wie 18. Jahrhundert nur mit Handy. Ackerbau mit Hacke. Meistens kein Strom und kein Wasser am Haus. Haus ist gleich: 4 Wände, ein Wellblech oder Strohdach und eine Eingangsöffnung. Handel, Gewerbe und Dienstleistung finden meist auf dem schmalen Streifen zwischen Piste und Häusern statt. Kinder waschen, Essen kochen, Autos lackieren, Kleidung nähen, Bettgestelle bauen und Polstermöbel verkaufen. Alles steht, liegt auf der Straße. Ihre helle, elegante und farbenfrohe Kleidung steht oft im eindrucksvollen Gegensatz zu dem roten Staub, Müll und Elend, das sie umgibt. Es ist unglaublich, was die Ugander mit ihren Fahrrädern, Motorrädern und kleinen Lastern alles transportieren. Wenn Du denkst, Du hast nun das absolut Mögliche gesehen, kommt noch einer vorbei, der mehr aufgeladen hat.

Uganda ist in jedem Fall eine Reise wert. Man sollte jedoch nicht europäische Standards erwarten.