Ines 6. April 2012, 07:56 Uhr

 

Reisebericht über die Rundreise

Mexiko/Guatemala/Belize

 

im Oktober 2008 mit World Insight

 

von Ines Westphal

 

 

Die Reise nach Mexiko und Guatemala war unser „erstes Mal“ mit World Insight und meine beste Freundin Martina und ich waren sehr gespannt, was uns erwarten würde. Nach einem langen Flug wurden wir von unserer Reiseleiterin Corina in Empfang genommen. Fünf Personen aus der Reisegruppe hatten den Anschlussflug in Amsterdam verpasst und kamen deshalb erst nachts mit mehreren Stunden Verspätung und ohne Gepäck im Hotel in Playa del Carmen an. Am nächsten Morgen beim Frühstück lernte sich erstmals die ganze Gruppe kennen. Wir waren 15 Leute im Alter zwischen Mitte 20 und Anfang 60 und es sollte sich bald herausstellen, dass wir sehr viel Spaß zusammen haben würden. (…)

 

 

Einer der Höhepunkte der Reise war sicherlich Chichén Itzá, wo wir ausgiebig Zeit hatten, die größte und bekannteste Maya-Stätte der gesamten Yucatán-Halbinsel zu besichtigen und in die Welt der Maya einzutauchen. Fasziniert lauschten wir Corina´s Ausführungen zu der Symbolik, die sich im Aufbau der Pyramide verbirgt. (…)

 

 

Der nächste Tag war mein 30. Geburtstag! Corina überraschte mich mit einem mexikanischen Geburtstagslied und überreichte mir einen Kuchen. Zunächst machten wir einen Stadtrundgang durch die elegante Kolonialstadt Mérida. Von dort ging es weiter zu der beeindruckenden Maya-Anlage in Uxmal. Besonders faszinierend war die Aussicht von der großen Pyramide auf die ganze Anlage und die umliegenden Dschungelwälder. Der Aufstieg über die große, steile Treppe hatte sich in jedem Fall gelohnt. Unser anschließendes Mittagessen (Schweine- oder Hühnerfleisch mit Folienkartoffeln) wurde in speziellen Erdlöchern zubereitet und schmeckte sehr lecker. Das darauf folgende mexikanische Trinkritual, das mit mir anlässlich meines Ehrentages besonders zelebriert wurde, bekam mir allerdings weniger gut, was für Gelächter in der ganzen Gruppe sorgte. (…) Dann ein Stadtrundgang in Campeche auf dem Programm. Besonders schön waren die bunten Häuserfassaden.

 

 

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel in Palenque machten wir zunächst an einem mexikanischen Friedhof Halt und legten dann einen Zwischenstopp am Golf von Mexiko ein. Während wir unsere leckeren Fischgerichte verspeisten, ging ein kurzer aber kräftiger Regenschauer nieder. Danach hatten wir traumhaftes Wetter und einen tollen Nachmittag am herrlichen Strand, den wir dank der Flexibilität unseres Busfahrers sehr lange auskosten konnten. Spät abends im Hotel angekommen, veranstalteten wir noch eine spontane Poolparty.

 

 

Am nächsten Morgen (…) schauten wir uns die Maya-Ausgrabungsstätte in Palenque an. Wer schwindelfrei war, konnte auch hier wieder die Treppen einiger Tempelanlagen erklimmen, um die Aussicht von oben zu genießen. (…)

 

 

In einem für uns alle viel zu kleinen Minibus ging es in die Ruinenstadt Bonampak, wo wir die gut erhaltenen Wandmalereien bewundern konnten, die bis heute im Mayagebiet einzigartig sind. Danach fuhren wir mit einem Boot weiter nach Yaxchilán. Diese Mayastätte mit ihren besonderen Skulpturen liegt direkt im Urwald und ist nur über den Fluss zu erreichen. Dort konnten wir auch einige Brüllaffen sehen und vor allem hören. Am Abend bezogen wir unser Quartier im Dschungel bei den Lacandonen-Indianern. Dank dem einen oder anderen „possierlichen Tierchen“ innerhalb der Moskitonetze, die über den Stockbetten angebracht waren, und der für uns unbekannten Geräusche aus dem Dschungel empfanden wir die Nacht als recht aufregend.

 

 

Nachdem ich so allmählich ein bisschen unter dem „Ausgrabungsstätten-Koller“ zu leiden begann, war ich froh über die anstehenden Tage ohne die Besichtigung von „alten Steinen“. Nach dem Frühstück brachen wir zu einer Dschungeltour auf. Geführt wurden wir von einem Lacandonen-Indianer, der uns immer wieder auf interessante Tiere,  Pflanzen oder den Pfotenabdruck eines Pumas im Matsch aufmerksam machte. Er war es auch, der meine Socke rettete, die in den Bach gefallen und abgetrieben war. Ein unvergessliches Erlebnis für uns war sicherlich das erfrischende Bad an dem Wasserfall mitten im Dschungel. Nach der Rückkehr in unsere Dschungel-Lodge kauften wir schönen Schmuck bei einer Lacandonen-Frau, den sie ausschließlich aus Naturmaterialien wie getrockneten Früchten, Hülsen oder Samen hergestellt hatte. Den Gesamtpreis ausrechnen mussten wir selber - die Frau hatte das Rechnen nie gelernt. Abends saßen wir noch gemütlich auf der Terrasse vor unserer Holzhütte, bevor sich „die Jugend“ zum Schlafen in den Bus verzog, auf der Flucht vor den achtbeinigen Dschungelbewohnern.

 

 

Ausgeschlafen ging es am nächsten Morgen weiter zu den Lagunas de Montebello. Die Fahrt  durch eine sehr schöne Landschaft war teilweise sehr abenteuerlich. Die Straßen waren durch die schweren Regenfälle in den vergangenen Wochen teilweise weggebrochen, Warnschilder gab es keine. Auch nach einer Tankstelle suchten wir vergeblich und unser Busfahrer Adrian wurde immer unruhiger. Letztendlich musste er von einem Baustellenfahrzeug mitten im Hochland Benzin abzapfen. Als wir an den Lagunas de Montebello ankamen, regnete es stark. (…) Als der Regen endlich etwas nachließ, unternahmen wir eine kleine Floßfahrt. 

 

 

Nach dem Frühstück verließen wir Montebello bei strömendem Regen. Adrian fuhr uns noch bis zur mexikanisch-guatemaltekischen Grenze, dann hieß es leider von ihm Abschied nehmen, worüber wir alle sehr traurig waren. Mit einem anderen Bus und Fahrer ging es weiter an den Lago de Atitlán, wo wir unser Quartier in Panajachel bezogen.

 

 

Am nächsten Tag fand eine Besteigung des Vulkans San Pedro statt, an der ein Teil unserer Gruppe teilnahm. Zunächst fuhren wir sehr früh morgens mit einem total überfüllten Boot von Panajachel über den malerischen Lago de Atitlán zum Fuße des Vulkans, wo wir uns bei einem leckeren Frühstück für den bevorstehenden Aufstieg stärkten. Eine tolle Landschaft und eine faszinierende Aussicht entschädigten uns für die schweißtreibenden Anstrengungen auf dem Weg nach oben und wir waren alle sehr stolz, als wir nach ca. 3 Stunden den Gipfel erreicht hatten. Währenddessen besichtigte der Rest der Gruppe einen Wasserfall und besuchte einen bunten Indianermarkt. Am Abend trafen sich dann alle wieder zum Essen in einem gemütlichen Restaurant. Anschließend hatten wir im „Pana Rock Café“ noch eine Menge Spaß.

 

 

Dann ging es weiter nach Antigua. Nachdem wir unser Hotel bezogen hatten, erkundigten wir bei einem Stadtrundgang die wunderschönen Straßen und Gassen. Für mich gestaltete sich dies etwas schwierig, da ich nach der gestrigen Vulkan-Besteigung den schlimmsten Muskelkater meines Lebens hatte und mir meine Beine einfach nicht mehr gehorchen wollten. Zum Glück hatte ich nette Mitreisende, die mir bei den für mich unüberwindbaren Hindernissen wie Treppen oder Bürgersteigkanten halfen.

 

 

(…)

 

 

Wir fuhren weiter nach Rio Dulce am Lago de Izabal. Auf den letzten Metern vor unserer Unterkunft blieb unser Bus plötzlich im Matsch stecken. Nachdem zunächst mehrere Versuche, den Bus herauszubekommen, gescheitert waren, schafften es die Männer aus unserer Gruppe gemeinsam doch noch. Als wir dann an der Dschungel-Lodge ankamen, erfuhren wir, dass diese aufgrund von Überschwemmungen von der Seite, auf der wir uns befanden, mit dem Gepäck gar nicht zugänglich war. Also musste der Busfahrer zusammen mit Corina und den Männern aus unserer Gruppe zurückfahren, um das Gepäck in Boote zu laden, die es über den See zu unserer Unterkunft brachten. Erleichtert, nach der ganzen Aufregung doch noch gut angekommen zu sein, wurde eine spontane Poolparty gestartet, die der Auftakt zu einem lustigen Abend darstellte. Nach dem gemeinsamen Abendessen tanzten wir noch bis in die Nacht hinein.

 

 

Mit zwei Booten ging es über den Río Dulce in das Karibikstädtchen Livingston. Unterwegs konnten wir die Festung Castillo San Felipe de Lara sowie die tolle und vielfältige Tier- und Pflanzenwelt am Ufer des Río Dulce bestaunen. Beeindruckend waren auch die kleinen Bambushütten der dort ansässigen Fischerfamilien. Livingston ist bekannt für seine ungewöhnliche Mischung verschiedener Volksgruppen und Kulturen. Hier trifft man auch die  Garifuna, die einzige dunkelhäutige afrokaribische Volksgruppe Guatemalas. In den 1960er und 1970er Jahren war Livingston ein Reiseziel und Versammlungsort der nordamerikanischen Hippiebewegung, wovon auch heute noch ein Hauch zu spüren ist.

 

 

Am folgenden Morgen luden wir unser Gepäck in Boote, die uns an einen kleinen Hafen brachten, wo uns unser Busfahrer schon erwartete. Auf der Fahrt nach Flores war wieder ein kleiner Nervenkitzel angesagt, als wir eine überschwemmte Straße passieren mussten, was unser Busfahrer jedoch sicher meisterte. In Flores angekommen besichtigten wir das kleine Inselstädtchen und schlenderten durch die Gassen mit ihren bunt bemalten Häusern. Anschließend ging es weiter Richtung Tikal.

 

 

Am nächsten Tag stand eine Besichtigung der antiken Maya-Stadt Tikal auf dem Programm. Sie ist eine der am besten erforschten Maya-Städte und gehört heute zum Weltkulturerbe. Die ersten Siedlungsspuren reichen ins frühe 1. Jahrtausend v. Chr. zurück. Die teilweise sehr steilen Treppen an den Tempeln waren nur etwas für die ganz Mutigen unter uns, die von oben einen beeindruckenden Blick auf die riesige Anlage werfen konnten. Unser guatemaltekischer Führer ließ uns neben interessanten Informationen über die Geschichte von Tikal auch an seiner Spiritualität und seinen Heilkünsten teilhaben.

 

 

Dann verließen wir Guatemala, um über Belize zurück nach Mexiko zu gelangen. Auf unserer Fahrt waren erneut einige Straßen überschwemmt. In Belize City legten wir am Hafen sowie an einem Restaurant einen kurzen Halt ein. An dem Grenzübergang zwischen Belize und Mexiko wechselten wir den Bus und fuhren weiter nach Bacalar direkt an der Laguna de los Sietes Colores. Bei Tiefen bis zu 130 Meter wechselt der See mehrmals seine Farbe, was ihm seinen Namen eingebracht hat. Schade, dass wir hier nicht mehr Zeit zur Verfügung hatten.

 

 

Am folgenden Tag ging es zurück zum Ausgangspunkt unserer Reise nach Playa del Carmen. Unterwegs erfüllte uns Corina den Wunsch, außerplanmäßig die Maya-Stätte in Tulum zu besichtigen. Anders als alle anderen Maya-Fundstätten liegt Tulum direkt am Meer.

 

 

Die letzten Tage in Playa del Carmen standen im Zeichen der Erholung. Wir genossen die Zeit am Strand, ließen uns leckeres mexikanisches Essen schmecken und kauften Souvenirs als Erinnerung an einen wunderschönen Urlaub. Ein Teil der Gruppe unternahm mit der ortsansässigen Tauchschule „Playa Scuba“ einen  Schnorchelausflug. In Akumal, das in der Sprache der Maya so viel bedeutet wie "Ort der Schildkröten", erwartete uns ein traumhafter Strand mit idealen Schnorchelbedingungen. Unsere Guides Klaus und Luis machten uns auf Fische, Korallen und vor allem Schildkröten aufmerksam. Anschließend ging es weiter zu der Casa Cenote, wo wir ebenfalls interessante Tiere entdecken konnten. An unserem letzten Abend ging die ganze Reisegruppe nochmals zusammen essen. Der Abschied ist uns nicht leichtgefallen. Unser Fazit: Es war eine tolle, abwechslungsreiche Reise mit vielen unvergesslichen Erlebnissen.

 

 

Ach, übrigens: Dirk, den ich auf dieser Reise in unserer Gruppe kennen lernen durfte, und ich, sind nach mehr als drei Jahren und trotz 400km Entfernung auch heute noch ein glückliches Paar und wir haben bereits eine weitere Reise mit World Insight gemeinsam unternommen und eine dritte gebucht. Wir leben unseren Traum!