Anne Walfort 17. März 2012, 10:36 Uhr

Ich habe in diesem Bericht die Daten und Fakten der bereisten Regionen außer acht gelassen und schildere nur unsere persönlichen Eindrücke und Erlebnisse.

 

Mittwoch, 05. Oktober 2011Es geht los ! Um 12.30 Uhr werden wir von unserer Nachbarin zum Bahnhof gebracht. Mit dem Zug geht es via Duisburg nach Frankfurt. Ankunft in Frankfurt um 15.30 Uhr. Check in. Im Restaurant noch eine Kleinigkeit gegessen und Warten auf den Abflug um 19.30 Uhr. Natürlich erfolgt der Start erst um 20.40 Uhr, verläuft aber dann sehr angenehm und ruhig.Wir haben Glück und bekommen zwei XL-Sitze am Notausgang. So können wir bequem den Flug überstehen.Nach ca. 3 Stunden Flugzeit Ankunft in Madrid. Auf dem Flughafen treffen wir, wie verabredet, unsere Bekannte Edith aus München mit ihrer Freundin Christel. Ein Wiedersehen nach 10 Jahren. Unser Edithchen hat sich in all den Jahren kein bisschen verändert. Immer noch der kleine bayrische Lausbub wie zu Zeiten des gemeinsamen Namibia-Urlaubs 2001.Die Wartezeit auf den Flug nach Lima verbringen wir gemeinsam.Endlich, um 02.25 Uhr startet der Flieger in Richtung Lima. Auch hier haben wir zwei XL-Sitze, in denen wir es die nächsten ca. 11 Stunden gut aushalten können.

Donnerstag, 06. Oktober 2011Landung in Lima um 14.00 Uhr (= 07.00 Uhr Ortszeit). Problemlose Gepäck- und Zollkontrolle.Die 12-köpfige Reisegruppe findet sich schnell zusammen und gruppiert sich um Werner, der uns nach Lima zum Hotel „ El Ducado“ begleitet. Gegen 09.00 Uhr Ankunft im Hotel.Das Hotel liegt im sicheren Stadtteil Miraflores. Leider können die Zimmer noch nicht bezogen   werden und so wird die Stadtrundfahrt in Lima vorgezogen.Wir sehen den „Martinez-Platz“, benannt nach einem Freiheitskämpfer, flanieren über die große Plaza, sehen den Dom, das Bischofspalais, die verschiedenen Regierungsgebäude und ein Franziskanerkloster. Um 13.00 Uhr sind wir zurück im Hotel und können unsere Zimmer beziehen. Unser Domizil für die nächste Nacht ist das Zimmer 325 im Nebentrakt des Hotels. Eigentlich ein 2-Zimmer-Appartement. Wohnzimmer mit Essecke und Küchenzeile, separates Schlafzimmer mit Flat-TV und Telefon. Großes Bad mit Dusche. Alles sieht sauber und gepflegt aus. Die Möbel sind schon leicht „in die Jahre“ gekommen, aber nicht abgewohnt oder beschädigt. Nach dem Bezug der Zimmer meldet sich auch schon unser Magen. In kleiner Gruppe machen wir uns auf den Weg zur „Nahrungssuche“. Wir finden ein nettes kleines Lokal, das überwiegend von Einheimischen frequentiert ist und kehren dort ein. Wir bestellen unter anderem „Arroz con Langustinos“ (Gewürzreis mit Langostinos) und das Fischgericht „Ceviche“, das aus in Limettensaft eingelegten Fischteilen besteht.Nach dem Essen machen wir noch einen Spaziergang zur Promenade, wo sich ein überdimensionales unterirdisches Center mit Geschäften und Freizeitvergnügungen befindet.Am Abend nochmals in kleiner Fünfergruppe auf einen Absacker in einer kleinen Kneipe gewesen. Edith und Christel stoßen später noch zu uns und essen Grillspieße. Das Gericht ist sehr üppig uns so gehen mehrere Spieße noch an Tilman, der immer großen Hunger hat und häufig hilft, dass alle Teller leer werden.Großes Plus für dieses Hotel: Eine gemütlich möblierte und überdachte Terrasse für die bösen Raucher ist vorhanden. Hier können wir also in aller Ruhe frühstücken und die Zigarette danach mit einer Tasse Kaffee genießen.Nach dem Abendessen haben alle nur noch einen Wunsch: schnell noch Wasser für den nächsten Tag zu kaufen und danach unter die Decke kriechen. Endlich ausschlafen für den nächsten, bestimmt sehr anstrengenden Tag.

 Freitag, 07. Oktober 2011Am heutigen Morgen wird um 07.00 Uhr das Frühstück eingenommen. Pünktlich um 08.40 Uhr erscheint der Reiseleiter und begleitet uns zurück zum Flughafen, von wo unser Flug nach Cuzco startet. Ankunft in Cuzco gegen 13.00 Uhr.Wir werden von der örtlichen Reiseleiterin Miriam am Flughafen abgeholt und zum Hotel Casa de Campo in Cuzco begleitet.Das Hotel liegt oberhalb der Stadt und man hat einen tollen Rundumblick auf Cuzco.Nach ca. 30 min. mit dem Minibus ist das Hotel erreicht und der DB-Sprinter hält vor einer Unzahl an steil nach oben führenden Treppenstufen. Eine direkte Zufahrt zum Hoteleingang ist wegen der engen Gassen angeblich nicht möglich. Am nächsten Tag jedoch bekommen wir mit, dass andere Gäste mit Gepäck im Fahrzeug vorgefahren und auch wieder abgeholt werden.Also warten wir den plötzlich einsetzenden starken Regenguss ab und machen uns daran, die steilen Stufen zu erklimmen. Die Koffer werden zum Teil von den Hotelangestellten nach oben gehievt, wir schleppen unsere Koffer mangels dienstbarer Geister selber.Völlig außer Atem und nach Luft schnappend kommen wir zum Hoteleingang.Da das Hotel an einem sehr steilen Hang gebaut ist, liegen die Zimmer natürlich auch terrassenförmig angelegt steil nach oben. Bei der Schlüsselverteilung haben wir mit Zimmer Nr. 19 großes Glück. Nur ein paar Stufen hoch und wir sind da. Ein Teil unserer Mitreisenden hat nicht so ein Glück. Deren Zimmer liegen ziemlich weit oben und müssen über steile und bei Feuchtigkeit ziemlich glitschige Stufen erst einmal erklommen werden.Die Ausmaße unseres Zimmerchens sind recht überschaubar. Die ca. 250x300 cm sind bestückt mit einem 140 cm Doppelbett, einem kleinem Regal, einem Nachtschränkchen und einem Hocker. Ein großes Fenster ziert den Schlafraum, nur ist es leider nicht zu öffnen. Einzige Belüftungsmöglichkeit sind ein paar gläserne Lüftungssparren im kleinen Bad. Hier fehlen ebenfalls Abstellmöglichkeiten für notwendige Toilettenartikel. Auch die Beleuchtung lässt zu wünschen übrig. Bei der Suche nach Kleidungsstücken im Koffer ist man überwiegend auf seinen Tastsinn angewiesen.Gegen 15.00 Uhr treffen wir uns mit unserem neuen Reiseführer Manuel zum Stadtrundgang. Besichtigt wird die Kathedrale, das Kloster Convento de St. Domingo und der große Platz inmitten der Stadt, auf dem geschäftiges Treiben herrscht.Anschließend gemeinsames Abendessen in einem von Manuel vorgeschlagenem und vorreserviertem Lokal. Die meisten von uns nehmen ein Menü bestehend aus dem Nationalgetränk Pisco Sour, einem leckeren Cocktail aus Schnaps, Limettensaft, Eiweiß und gecrushtem Eis, einer Vorspeise, einer Hauptspeise, einem Dessert sowie Kaffee oder Tee.Nach dem Essen bummeln wir noch ein wenig durch die Stadt, um uns ein wenig Orientierung zu verschaffen.Am frühen Abend schlagen wir wieder den Weg zu unserem Hotel ein. Die Gassen und Stufen wo wir am Nachmittag noch behende und unternehmungslustig heruntergehüpft sind müssen nun in umgekehrter Weise wieder erklommen werden. Wir haben es jedoch nicht eilig und machen uns langsam auf den Weg nach oben.

Samstag, 08. Oktober 2011In der Nacht jedoch wünschten wir uns, nicht ganz so viel Glück gehabt zu haben. Unser Domizil liegt direkt am Aufgang zu den anderen Zimmern und kurz über der Rezeption. Die ganze Nacht herrscht auf der Treppe reges kommen und gehen. Man hält sich zum Teil bei der Ersteigung der Treppen an unserem Zimmertürgriff fest und diese Tatsache lässt uns dann doch öfter zusammen zucken. Infolge Gegröle und Gekicher ist an Schlaf natürlich nicht zu denken und so stehen wir dann um 05.30 Uhr völlig gerädert auf und freuen uns auf ein leckeres Frühstück , das ein paar Treppenabsätze höher ab 06.00 Uhr serviert werden soll.Das Frühstück ist der Knaller. Ein zum Frühstücksbuffet umfunktionierter Tisch beheimatet mehrere Müslivarianten, eine große Kanne Kaffee zum selberzapfen, Milch, diverse undefinierbare Fruchtaufstriche und eine Schüssel mit Papayastücken. Keine Butter oder Margarine, keine frischen Teller, kein sauberes Besteck, keine sauberen Tassen. Die Gäste müssen sich alles in mühseliger Kleinarbeit hinter einer Theke zusammen suchen. Irgendwann wird dann aber auch mal Butter, etwas Käse, ein Schälchen Oliven und frischer Kaffee gebracht. Jedoch leider erst auf Nachfrage der Gäste. Die Tische haben wir selber von den Krümeln der Vorgänger befreit, und so war es dann nach einiger Vorbereitungszeit tatsächlich möglich, mit dem Frühstück zu beginnen.Ein sehr ernüchternder Start in den bestimmt sehr anstrengenden Tag.Nach einer unruhigen Nacht holt uns um halb neun Reiseleiter Manuel ab und dann geht es los. Zunächst Gang vom Hotel durch die engen Gassen in Richtung Stadtmitte. Dort besuchen wir einen Indiomarkt auf dem man alles was das Herz begehrt, für ein paar Sol kaufen kann.Anschließend besteigen wir einen öffentlichen Minibus, der uns zu den ca.10 km entfernten Ruinenstätten Tambomachay bringt. Dort Wanderung und Besichtigung. Es geht über Stock und Stein, durch Höhen und Tiefen. In einer Höhe von ca. 4000 m ist die Luft sehr dünn und das Atmen fällt schwer.

Alle wandern tapfer hinter Manuel her. Die Einen schnell, die Anderen langsam. Ich sehr langsam, da mein Herzklopfen sich bis unter die Schädeldecke erstreckt. Nach ca. 2 Stunden ist die Wanderung beendet und wir sind an einer Stelle, wo sich zu meiner großen Freude Busse befinden, die uns hoffentlich in die Stadt zurückfahren. Weit gefehlt. Klein Manuel teilt uns milde lächelnd mit, dass der Rückweg zu Fuß zurückgelegt werden muss. Er sagt dieses jedoch nicht im Spaß, wie wir alle meinen, nein, der Knabe meint das bitterernst. Nicht mit mir und meinem angeschlagenen Herzmuskel. Ich will nicht mehr laufen. Nicht 10 km weit, auch wenn es nur bergab gehen soll. Auf gar keinen Fall !Christel, die meine Ansicht teilt und ebenfalls etwas Pudding in den Beinen hat bittet Manuel, uns Beiden doch ein Taxi zu rufen. An sich eine hervorragende Idee, doch hat Manuel kein Netz. So fragt er einen parkenden Busfahrer ob es ihm wohl möglich ist, uns nach Cuzco zu fahren. Er willigt ein und so besteigen Christel und ich den sehr komfortablen Bus und lassen uns gemütlich in die Stadt zurückfahren. Die neidvollen Blicke einiger Mitreisender an der hinteren Stoßstange. Der Spaß kostet uns zusammen 10 Sol = ca. 3 Euro. Wir geben dem netten Busfahrer das Doppelte, so groß ist unsere Dankbarkeit.Während die anderen Gruppenmitglieder also zu Fuß die 10 km den Berg herunterwandern und nebenbei Gelegenheit zur Besichtigung der noch am Wege liegenden Ruinenstätten haben, sitzen Christel und ich in einem feinen Lokal am Marktplatz und geniessen ein leckeres Mittagessen. Satt und zufrieden sehen wir uns dann noch eine bunte Straßenparade an und lassen uns anschließend für 3 Sol mit einem Taxi bis vor die Hoteltür bringen. Nun machen wir erst einmal Siesta und warten auf unsere Wanderfreunde.Diese kommen dann gute 4 Stunden später erschöpft aber glücklich darüber, den weiten Weg geschafft zu haben, im Hotel an. Nun ist aber erst mal Erholung angesagt und so verbringen wir den Nachmittag, den wir eigentlich nutzen wollten, um einen ausgiebigen Stadtbummel zu machen, erschöpft zwischen den Laken.Zum Ausgehen am Abend haben wir dann auch keine Lust mehr und so schauen wir uns unsere Fotos an und machen uns Notizen über den Reiseablauf.An diesem Abend gehen wir früh schlafen, um für den nächsten Tag gewappnet zu sein.

Sonntag, 09. Oktober 2011Abfahrt vom Hotel um 08.30 Uhr. Zunächst Fahrt mit dem Bus und Besichtigung der Christusstatue oberhalb von Cuzco. Hier ausgiebiger Fotostop.Von hier oben sieht man die heutigen Ausmaße dieser ehemals sehr kleinen Stadt.Weiter geht es dann in Richtung „ Heiliges Tal“, einer sehr fruchtbaren Ebene, die rechts und links von den Anden gesäumt ist. Hier wächst alles, was man zum täglichen Leben benötigt.Unterwegs kommen wir auch an einer Tierauffangstation vorbei, die natürlich besucht wird. Hier leben in erster Linie Tiere, die aus falscher Haltung kommen oder verletzt aufgefunden wurden. Die Anlage macht einen sehr guten Eindruck und unterhält sich aus Spenden.Anschließend Fahrt durch Pisaq hindurch in die Berge zum Besuch einer Weberinnen-Genossenschaft. Die Begrüßung ist sehr herzlich und erst einmal ist Kuschelzeit angesagt. Von jedem Mitglied dieser Genossenschaft wird man in den Arm genommen und gedrückt. Dann beginnt die Vorführung. Wir bekommen den Weg der Wolle direkt vom Schaf bis hin zur Verarbeitung gezeigt. Alles sehr beeindruckend wenn man bedenkt, mit welche einfachen Mitteln und Werkzeugen diese Menschen ihre Bekleidung herstellen.Wir machen auch noch einen Spaziergang durch diverse Felder auf denen uns die Pflanzen für die Färbungen der Wolle gezeigt werden. Zwischendurch kauen wir Cola-Blätter. (Gar nicht) lecker !Nach erneuten Kuscheleinheiten beim Abschied fahren wir wieder zurück nach Pisaq und bummeln über den großen Wochenmarkt. Dann geht die Fahrt weiter zum Hotel Casa de Campo in Urubamba.Ehemals bestimmt wunderschöne Anlage oberhalb der “ Stadt ” Urubamba. Unwegsame Anfahrt mit dem Bus über Stock und Stein ca. 20 Min. Keine Lokalität weit und breit. Nur zwei kleine Kramläden, in denen man jedoch alles kaufen kann, was man benötigt.Zimmerbezug. Geräumiges Zimmer mit großem Bad. Etwas muffelig und nach Schimmel riechend. Nach ausreichender Belüftung dann beschlafbar !Schock im Bad. Beim Probeabzug der Toilettenspülung wird undefinierbarer Schmutz hochgespült. Igitt ! Auch der Wasserhahn am Handwaschbecken gibt nur braunes Wasser her. Nach mehrmaligen Spülungen „klärt“ sich jedoch auch diese Angelegenheit.Wir sind – wen wundert es – die einzigen Gäste dieser weitläufigen Anlage.Am Abend haben wir die Wahl. Mit dem Taxi in die Stadt (Fahrzeit hin und zurück ca. 1 Stunde) oder Pizzataxi. Jaaaaaaaaaaa, das gibt es auch in der Einöde. Wir bevorzugen das Pizzataxi und ca. 1 Stunde später kommt es dann auch. Beladen mit unserem Futter. Das Essen ist recht ordentlich. Getränke dazu haben wir uns vorher schon aus dem örtlichen Kramladen besorgt. Das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit und zündet uns im Speiseraum den offenen Kamin an, da es um diese Jahreszeit am Abend schon empfindlich kalt werden kann. Geschirr und Bestecke können wir benutzen und der Abwasch wird dann ebenfalls vom Personal erledigt. Nach dem Essen um ca. 21.oo Uhr gehen wir alle erschöpft ins Bett.

Montag, 10. Oktober 2011Schon kurz nach 6.00 Uhr am frühen Morgen Abfahrt mit dem Bus vom Hotel zum Bahnhof Ollanta.Von dort aus geht es nur noch mit der Andenbahn in Richtung Machu Picchu. Nachdem wir unsere reservierten Plätze gefunden haben, geht es auch schon los.Durch kleine malerische Dörfer, durch urwaldähnliche Wälder, entlang an Flüssen mit kleinen Wasserfällen. Eine sehr schöne und abwechslungsreiche Fahrt. Nach einiger Zeit jedoch staunen wir nicht schlecht: Die Bordcrew des Zuges kommt mit einem kleinen Wägelchen durch den Zug und bietet den Reisenden Erfrischungen, Kaffee, Tee und ein Lunchpaket an. Völlig kostenlos ! Ist es eine nette Geste zum 100jährigen Jubiläum der Entdeckung des Machu Picchu oder ist es einfach der Standardservice ? Wir wissen es nicht, sind aber über das nett aufgemachte Lunchpäckchen erfreut. Alles ist frisch und sehr lecker.In Aguas Calientes angekommen (Zugfahrt ca. 2 Stunden) besteigen wir die Busse, die uns zum Eingang des Machu Picchu bringen. Busfahrt gut 30 Minuten auf steilen und steinigen, serpentinenartigen Wegen. Der Blick in die Schluchten erzeugt Gänsehaut. Hier möchte man mit dem Fahrzeug ganz bestimmt nicht ins Rutschen kommen. Endlich oben angekommen steigen wir erleichtert aus mit dem Wissen, die gleiche Fahrt bergab noch vor uns zu haben. Na ja, egal. Heruntergekommen sind sie bisher alle ! Nach kurzer Eintrittskartenkontrolle beginnt der gemäßigte Aufstieg auf zwar stufenloser, aber trotzdem ansteigender Ebene. Dann folgen die Treppen. Eine nach der anderen wird erklommen. Zunächst noch mit Schwung, dann aber immer langsamer werdend erreichen wir die erste Aussichtsplattform mit Blick auf die Ruinenstadt. Da wir einen sehr schönen und sonnigen Tag erwischt haben ist die Sicht klar und man hat einen beeindruckenden Rundblick. Leider können wir diesen Ausblick nicht länger genießen, denn wir müssen weiter nach oben. Gesagt, getan !Immer langsamer werdend nehmen wir auch die nächsten Treppen in Angriff. Bis oben sind es ca. 1.700 Stufen und langsam wird es mir Angst und Bange. Die Luft bleibt immer öfter weg, das Hecheln hinter den anderen her beginnt. Immer öfter bleibe ich stehen und schnappe nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. Irgendwann – fast oben – mache ich schlapp und bleibe mit mehreren Leutchen zurück. Andere lassen es sich nicht nehmen, bis ganz nach oben zu klettern. Nun ja, jedem das Seine. Ich jedenfalls kann nicht mehr und lasse mich ins Gras fallen. Auch von hier ist der Ausblick toll und ich ruhe mich aus.Nach ca. 45 Minuten sind auch alle anderen wieder da und der Abstieg bis zur nächst unteren Plattform beginnt. Die einzelnen Häuschen im Areal der Ruinenstadt sollen noch angeschaut werden. D.h. Abstieg bis zu den Häuschen und wieder Anstieg nach oben. Mir reicht´s. Genug der Treppen für heute. Und so machen wir uns zu dritt auf den Abstieg nach unten zum Eingang.Unten angekommen haben wir Lust auf eine Tasse Kaffee und einen kleinen Imbiss. Leider ist es jedoch nicht möglich, einen Tisch im Freiluftrestaurant zu bekommen. Touris, Touris, Touris ! Alle kommen vom Berg oder wollen nach oben. Unglaubliche Menschenmengen bevölkeren den Eingang. Gut, dass wir schon so früh angekommen sind und keine Warteschlangen haben. Eine weise Entscheidung unseres Guides, schon so extrem früh aufzubrechen.Nach ca. 2 Stunden treffen auch die restlichen Gruppenmitglieder am Ausgangspunkt ein und wir reihen uns in die Warteschlange, um die Busse nach unten zu besteigen.Wieder in Aguas Calientes angekommen haben wir Zeit für einen kleinen Stadtbummel und sehen uns die Andenkenshops an. Dann trinken wir mit Edith und Christel noch einen Kaffee in einer der zahlreichen Lokalitäten. Später Treffen am Bahnhof und Fahrt zurück mit dem Zug.Um 19.00 Uhr sind wir wieder im Hotel, gehen dann noch kurz zum Einkaufen und verbringen den Abend gemeinsam und gemütlich am offenen Kamin.

Dienstag, 11. Oktober 2011Am Morgen Besichtigung der am Hang gelegenen und sehr eindrucksvollen Salzminen in Terrassenform. Spaziergang durch die Anlage.Danach Besuch einer Chicheria (Brauerei). Um in den „Besucherraum“ mit Tischen und Stühlen zu gelangen müssen wir durch einen Vorraum, in dem einige Menschen mehr oder weniger vom Chicha angesäuselt, herumsitzen. Die Chicheria erweist sich als ein dunkler Raum, in den wir geführt werden. Im Raum befindet sich auch eine Feuerstelle.Darunter liegt eine Mutterkatze mit ihrem schon etwas größerem Kind.Beide fühlen sich dort sehr wohl. Überall im Raum laufen Meerschweinchen (Cuys) jedes Alters frei herum. Außerdem noch Zwerghühner und ein junger Hund. Da auch Regale mit Essgeschirr herumstehen gehe ich davon aus, dass es sich bei diesem Raum um die gute Stube der Familie handelt. Wir bekommen für 1 Sol Chicha in großen Gläsern angeboten. Es schmeckt säuerlich wie Federweißer, aber nicht so lecker, jedoch auf keinen Fall nach Bier. Einige von uns leeren das Glas, ich habe nur dran gerochen und hatte schon genug.Nach einer halben Stunde brechen wir wieder auf und fahren nach Ri Maras zu einer „Forschungsstation“ , die noch von den Inkas angelegt worden sein soll. Es handelt sich hier um einen großen Krater, in dem terrassenförmige Anbaustufen angelegt waren, auf denen Pflanzen angebaut wurden. Von unten nach oben soll jede Anbauzone etwa 3 Grad wärmer werden und so konnte man früher die beste Temperaturstufe für den Anbau von Pflanzen, Kartoffeln und Getreidearten bestimmen. Wir haben uns diese erneute Kletterei (90 m Höhenunterschied) erspart und sehen uns das Ganze nur von oben an.Rückfahrt dann wieder nach Cuzco ins Hotel Casa de Campo. Wieder Bezug des Zimmers Nr. 19 wie vor drei Tagen. Wieder die unmögliche und unnötige Schlepperei des Gepäcks die vielen Stufen hoch bis zum Hoteleingang.Unseren Reiseleiter verabschieden wir an diesem Tag. Dann suchen wir uns ein kleines Lokal, in dem wir leckeres Essen bekommen. Vor dem Essen noch schnell Gang in eine Wäscherei. Die Wäsche der ersten Woche muss dringend gereinigt werden.Am Abend dann noch Erklimmen einer Dachterrasse mit tollem Blick auf die beleuchtete Stadt. Noch ein kleiner Absacker, kurzer Blick ins Internet und ab ins Bett.Wieder eine unruhige Nacht, da eine Schulklasse Jugendlicher im Hotel untergebracht ist und bis früh um 03.00 Uhr lärmt.

Mittwoch, 12. Oktober 2011Heute ist Freizeit angesagt. Prima ! Am frühen Nachmittag machen wir uns auf den Weg in die Stadt, um einen ausgiebigen Stadtbummel zu unternehmen. Erst einmal wird Bargeld benötigt. So tauschen wir in einer Wechselstube 50 USD gegen 135 Sol. Da unser Magen sich auch meldet gehen wir ins gleiche Lokal wie am 07.10. und ergattern auf einem Außenbalkon einen kleinen Tisch.Hier im Freien dürfen wir auch rauchen. Wieder bestellen wir ein Menü und es schmeckt uns sehr gut. Dann kaufen wir im Supermarkt noch ein paar Kleinigkeiten für die lange Busfahrt am nächsten Tag ein und machen uns auf den Rückweg zum Hotel. Hier wieder Absacker auf der Terrasse, Mails geschrieben, Koffer für die Abreise nach Puno gepackt und früh zu Bett.

Donnerstag, 13. Oktober 2011Um 07.00 Uhr Abfahrt vom Hotel. Vorher natürlich das übliche Procedere in diesem Etablissement: Koffer die unzähligen Stufen herunterschleppen.Abfahrt im Linienbus nach Puno um 08.10 Uhr.Nach fast endloser Fahrt im komfortablen Linienbus endlich nach 7 Stunden Ankunft in Puno. Viktor, ein kerniger Indio, holt und am Busbahnhof ab und begleitet uns zum Hotel.Kurzer Orientierungsgang durch Puno von ca. 16.00-17.00 Uhr. Danach überlässt uns Viktor unserem „Schicksal“ und verschwindet. Wir laufen noch ein wenig durch die Stadt und suchen uns ein Lokal zur Nahrungsaufnahme, da uns allen der Magen knurrt.Nach einigem hin und her finden wir auch eine Gaststätte, die von außen sehr ansprechend aussieht. Das hinterher servierte Essen war jedoch alles andere als das.Gegen 19.00 Uhr sind wir wieder zurück im Hotel und lassen den Abend bei netten Gesprächen und leckeren Getränken ausklingen.

Freitag, 14. Oktober 2011Am Morgen Fahrt zum Hafen und mit dem Boot zu den schwimmenden Inseln der Uros auf dem Titicaca-See. Wir bekommen gezeigt, wie eine schwimmende Insel entsteht und haben Einblick in die Lebensweise der Uro. Eine solche Insel wird von jeweils einer Familie bewohnt. Sie besteht aus mehreren kleinen Strohhäuschen, einer offenen Feuerstelle, einem Bootsanleger und einem Gemeinschaftsterrain. Das Witzige: besteht mal mit einem Familienmitglied Streit, so wird eine riesige Säge herangeholt und das Stück Insel mit Häuschen einfach abgesägt. Sozusagen Scheidung auf Uro-Art.Nach der Besichtigung Fahrt im Drachenboot der Uro. Danach zurück zu unserem Boot und Weiterfahrt auf die Halbinsel Capachica.Hier werden wir schon von unserem Gastvater, einem sehr freundlichen Indiomann, erwartet. Wiederum steiler Anstieg mit Gepäck zum Dorf, wo wir bei drei Familien untergebracht werden sollen. Seit tags zuvor plagt mich ein Magen-Darm-Teufel und ich suche mir fast umgehend in den umliegenden Häuschen ein Bett, in dem ich mich dann bis zum nächsten Morgen verkrieche. Die Bettstellen sind gemauert. Darauf liegt eine geflochtene Strohmatte und darauf eine dünne Matratze. Nicht gerade sehr weich und bequem, aber mir war es zu diesem Zeitpunkt völlig gleichgültig. Nur liegen !Die Zudecken sind dicht gewebte Wolldecken, die auf dem Körper wie Bleimatten wirken, aber kuschelig warm sind. Gut eine Stunde nach meiner „Niederlegung“ brachte mir der Gastgeber einen eigens für mich aufgebrühten Tee, der mir helfen sollte. Hat er irgendwie auch, denn am nächsten Morgen ging es mir deutlich besser und ich konnte mit den anderen den frühen Abstieg beginnen.Es war lausig kalt auf 3.861 m Höhe.Was ich an diesem Tag verpasst hatte: Mittagessen, Abendessen und Ringelpietz mit anfassen und eine anstrengende Wanderung über knapp 140 Höhenmeter über die Insel mit tollen Aussichten sowie einen grandiosen Sonnenuntergang.Am Abend wurden alle Gruppenmitglieder mehr oder weniger freiwillig in indigene Gewänder mit den passenden Kopfbedeckungen gehüllt und es wurde fotografiert, was die Speicherkarte hergab. So sind lustige Bilder entstanden und wir haben beim anschauen oft laut gelacht. Volker hatte mit seiner Kopfbedeckung natürlich wieder den Vogel abgeschossen.

Samstag, 15. Oktober 2011Frühstück 06.30 Uhr (Pfannkuchen, Ölgebäck). Abmarsch zum Hafen 07.30 Uhr. Fahrt mit dem Boot zurück nach Puno (Ankunft gegen 09.45 Uhr). Mit dem Bus zum Hotel – Aufnahme des Hauptgepäcks – und weiter zum Flughafen nach Juliaca. Flug nach Lima.In Lima angekommen wieder im Hotel el Ducado eingecheckt. Nach einer erfrischenden Dusche wieder Nahrungssuche und Stadtbummel.Wieder zurück im Hotel verabreden wir uns mit Christel und Edith zum Abendessen.Bewaffnet mit einem Stadtplan geht es los. Gesucht wird ein Restaurant, das uns der Reiseleiter empfohlen hat. Nach gefühltem 10-km-Gang durch unzählige Strassen und Gassen geben wir es auf, nach diesem bestimmten Lokal zu suchen.Unsere Unschlüssigkeit fällt einem netten Herrn auf und er fragt, ob er uns helfen kann. Nach einigem hin und her empfiehlt auch er uns ein nettes Lokal. Gefunden haben wir aber auch das nicht. Inzwischen ist es dunkel, unsere Mägen knurren und so steuern wir dann das nächst beste, nett aussehende Lokal an. Hier bestellen wir leckere Pizzen und vertilgen diese mit Genuss. Nach dem Essen ordern wir ein Taxi und lassen uns zum Hotel zurückfahren.Anschließend fallen wir todmüde ins Bett und schlafen auch sofort ein.

Sonntag, 16. Oktober 2011Am Morgen Flug nach Guayaquil. 1.243 Flugkilometer in gut 2 Stunden zurückgelegt.Der ortsansässige Reiseleiter bringt uns zum Hotel. Es handelt sich hier um eine sehr komfortable, erst 2 Jahre alte „Herberge“, die allgemeine Begeisterung in unserer Gruppe hervorruft. Schöne Zimmer, Aufzug. Alles vorhanden was das Urlauberherz nach den Strapazen der letzten Tage begehrt. Kurze Pause im Hotel und danach Bummel durch einen Park, in dem unzählige Landechsen ihr Zuhause haben. Überall auf den Wegen und in den Bäumen sieht man die zutraulichen Tiere herumlaufen.Anschließend noch der obligatorische Besuch einer Kirche und Bummel durch die Altstadt. Alles ist sehr gepflegt und sauber.Bummel an der Promenade entlang, die zu einer Vergnügungsmeile für Einheimische und Touris gebaut und gestaltet wurde. Überall Ruheplätze, Spielplätze für die Kleinen, Souvenirbuden, Getränke- und Imbissstände.Ziel des Promenadenbummels war ein kleiner Teil der historischen Altstadt, die zum größten Teil aus bunten Holzhäusern besteht. Hier befinden sich Galerien und Museen, eine Brauerei und die Appartements der oberen Bevölkerungsschicht.Nach einem gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant an der Uferpromenade geht es zurück ins Hotel.

Montag, 17. Oktober 2011Um 8.45 Uhr Abholung vom Hotel und Fahrt zum Flughafen.Dort Abfertigung und Flug um 11.00 Uhr nach Baltra. Ca. 1000 km. Flugzeit 2 Stunden. Am Flughafen Baltra Empfang durch Reiseleiterin Karin.Nach Erhalt der Koffer erst einmal raus aus der sich Terminal nennenden Bretterbude und ran an die Zigarettenschachtel. Volker qualmt genüsslich seine ersten Züge, schon wird er von Karin von der Seite angeranzt, er möge doch bitte sofort die Zigarette ausmachen und nicht damit in den Bus steigen.Geladen von dieser Unterstellung gab er kontra und rauchte natürlich weiter. Somit hat Karin direkt die ersten Minuspunkte bei uns, die sie erst einmal wieder ausbügeln muss.Nachdem Karin dann ihre Schäfchen beisammen hat geht es mit dem Bus zur Fähre und es folgte dieFahrt mit dem Bus ca. 45 Minuten quer über die Insel zum Hotel Lobo del Mar in Puerto Ayora. Auch wieder ein sehr altes Hotel, aber sauber und tolle Terrasse mit Blick auf den Hafen von Porto Auyora. Nach den Check-in haben wir eine Stunde Zeit zum Relaxen.Danach Besuch der Charles Darwin Station. Spaziergang durch die Station und Begutachtung der einzelnen Gehege der Riesenschildkröten.Um 17.30 Uhr ist der Spaziergang zur Station beendet. Wir bummeln noch etwas durch die Stadt, sehen uns den Hafen an und suchen uns ein Lokal, in dem wir das Abendessen einnehmen.

Dienstag, 18. Oktober 2011Heute machen wir einen Bootsausflug nach Nordseymor. Dort wandern wir durch Kakteenwälder und haben die Möglichkeit Seehunde, Meerechsen, rote Klippenkrabben und Seevögel zu beobachten.Wir sehen zahlreiche Fregattvögel, die ihren roten Kehlsack blähen und neben den schwarzen Meeresechsen auch Landechsen, die faul in der Sonne dösen. Überall sieht man kreisrunde Tölpelbrutplätze, die aber verlassen sind, da sie wohl zu nah am Weg liegen und die Tiere sich durch die Besucher gestört fühlen.Alle Tiere zeigen nicht die geringste Scheu den Menschen gegenüber und lassen uns auch zum Teil sehr nah an sich heran. So haben wir die Möglichkeit, viele schöne Fotos aus nächster Nähe zu machen.Nach dem Mittagessen an Bord geht es zu einer Bucht auf Santa Cruz, die nur vom Meer aus zugänglich istDirekt hinter dem Strand befindet sich eine Lagune, in der – normalerweise – Flamingos zu bewundern sind, aber auch die sind am heutigen Tage nicht zu sehen. Irgendwie sind wir wohl zur falschen Zeit am falschen Ort.Dicht am Wasser kann man jedoch viele Schildkrötengelege sehen und man muss sehr vorsichtig sein, um die Gelege nicht durch einen falschen Schritt zu beschädigen.Das Meerwasser ist glasklar und schillert in vielen Grüntönen, ist aber mit 19 Grad zu kalt zum Baden. Die Youngster unter uns stürzen sich trotz Kälte ins Wasser und plantschen vergnügt bis zum Zähneklappern herum.Wir suchen uns Meerechsen und Klippenkrabben, um einige schöne Fotos zu machen.Am späten Nachmittag sind wir dann wieder zurück im Hotel und lassen den Abend bei einem Bummel durch den Ort und einem leckeren Abendessen ausklingen.

Dienstag, 19. Oktober 2011Am Morgen, pünktlich um 8.00 Uhr holt uns Karin vom Hotel ab. Die heutige Tour geht zum Doppelkrater Los Gemelos. Am Parkplatz angekommen werden wir abgesetzt und der Spaziergang zu den recht abseits gelegenen Gemelos beginnt. Unterwegs beobachten wir diverse Vogelarten.Vor allen Dingen die Darwinfinken hüpfen in den Bäumen umher. Nach dem kurzen Besuch eines am Weg liegenden Lavatunnels geht die Fahrt weiter zum Schildkrötenreservat Santa Rosa. Wanderung durch das Reservat, in dem unglaublich viele Riesenschildkröten zu sehen sind.Anschließend Mittagessen, Besichtigung der Shops und Rückfahrt nach Santa Cruz. Ankunft dort gegen 13.00 Uhr.Nun steht noch die Wanderung zur Tortuga-Bay aus.Wie schon am Vortag angekündigt geht es die  ,5 km bis zum Strand und zurück. Von da aus auch zu Fuß zurück ins Hotel.Alle gehen mit. Ich habe vom Laufen die Nase voll, die Sonne brennt mir auf den Pelz und ich bin müde. Also beschließe ich, mich auf den Weg ins Hotel zu machen und teile Karin das auch mit. Sie ist dann tatsächlich so nett und weist den Busfahrer an, mich auf seiner Heimfahrt am Hotel abzusetzen. Pluspunkt für sie . Nach ca.15 Minuten schneller Busfahrt erreichen wir dann auch das Hotel. Mein Gott, wie lange hätte ich da laufen müssen ?Froh darüber, der Lauftortur entgangen zu sein, lasse ich mir den Zimmerschlüssel geben und mache es mir erst einmal mit einem Buch auf der schönen Terrasse gemütlich.Um 16.00 Uhr kommt mein Volker völlig verschwitzt und abgekämpft aber mit tollen Bildern vom Spaziergang zurück. Wer nicht hört, der muss fühlen. Ich habe es ja vorausgesagt. Kein Spaziergang, nee, Kampf gegen Sand, Wind und sengender Mittagssonne. Ich fühle mich prima, er muss erst einmal ausruhen.Nach ausgiebiger Relaxzeit bis 19.Uhr geht es dann zum um einen Tag vorgezogenem Abschiedsabendessen wieder in die Stadt.Ein leckeres Menü wird serviert und wir haben an diesem Abend noch viel Spass miteinander.Karin verabschiedet sich kurz nach dem Essen mit dem Vorwand, sehr müde zu sein. Kurze Zeit später sehen wir sie jedoch vergnügt in einer Disco sitzen.Na ja, Privatleben muss auch sein !

Donnerstag, 20. Oktober 2011Heute geht es per Schnellboot zur Insel Floreana.Nach ca. 2 Stunden oft recht stürmischer Fahrt kommen wir an. Mit einem Pritschenwagen geht es zu den historischen Piratenhöhlen und ersten Wohnstätten der Familie Wittmer. Nach einer kurzen Besichtigungstour geht es dann zum Mittagessen ins Hotel Wittmer, das direkt am schwarzen Lavastrand gelegen ist.Hier wird uns eine leckere Suppe und danach Rinderbraten mit Beilagen und ein Dessert serviert. Geführt wird das Hotel auch heute noch von Mitgliedern der Familie Wittmer, die vor unendlich langer Zeit nach Floreana ausgewandert sind. (Buchtipp: Postlagernd Floreana von Margret Wittmer)Anschließend wandern wir über die Loberia-Halbinsel, auf der große Kolonien mit Seelöwen zu sehen sein sollen. An diesem Tag können jedoch keine großen Kolonien gesichtet werden. Lediglich ein paar einzelne Seelöwen liegen faul auf den Felsen bzw. in den Touristenwegen herum und lassen sich von uns in keiner Weise stören. Wir sehen auch Blaufußtölpel und Meeresschildkröten.Gegen 15.30 Uhr geht es – diesmal über ruhigere See - wieder zurück mit dem Schnellboot nach Porto Ayora auf Santa Cruz.Hier verabschieden wir Reiseleiterin Karin mit vielen Händedrücken und einem kleinen Beutel, in dem wir das Trinkgeld für sie gesammelt haben. Auf dem Rückweg vom Hafen zum Hotel gehen wir noch in den Supermarkt, um uns für den morgigen Tag mit Wasser einzudecken.Für den späteren Abend verabreden wir uns noch mit Christel und Edith auf der angrenzenden Terrasse vor unserem Zimmer. Christel hat noch eine Flasche Wein, die vor dem Abflug am frühen Morgen geleert werden muss.Mittlerweile ist es 21.00 Uhr geworden und wir sitzen auf der Terrasse und unterhalten uns flüsternd. Die Urlauber vom Nachbarzimmer kommen und gehen auf ihr Zimmer. Nach ca. 10 Minuten geht deren Zimmertür wieder auf und wir werden wegen unserer flüsternden Unterhaltung gemaßregelt und gebeten, in unser Zimmer zu gehen und dort weiter zu lärmen. Der Typ hat wohl eine Macke ! Wir bleiben sitzen und unterhalten uns weiter im Flüsterton über diese Unverschämtheit. Noch mehrere Male kam der Vogel aus seinem Zimmer heraus und ließ es sich nicht nehmen, auch noch den armen Nachtportier zu alarmieren. Der arme Mann sprach natürlich nicht unsere Sprache und hörte sich schulterzuckend den Wortwechsel zwischen uns und dem Meckerkopf an. Irgendwann verschwand dieser dann wutschnaubend und auch wir hatten die Weinflasche geleert und verabschiedeten uns von Edith und Christel zur Nacht.

Freitag, 21. Oktober 2011Um 09.00 Uhr werden wir abgeholt und mit dem Bus wieder quer über die Insel Santa Cruz wieder zum Fährhafen gebracht. Übersetzung mit der Fähre nach Baltra und Fahrt mit dem Bus zum Flughafenterminal.Von hier aus startet unser Flieger via Guayaquil nach Quito. Vor dem Flughafen treffen wir auf Reiseleiter Gabriel, der uns zum Hotel Villa Nancy begleitet.Das Hotel ist recht klein, hat nur wenige Zimmer und ist dadurch sehr gemütlich.Nach dem Check-in gehen wir mit Andrea und Christina zum Abendessen in das ca. 50 m entfernte Lokal „Hunters“. Das Essen dort ist sehr gut und auch relativ günstig.Um 21.00 Uhr sind wir wieder zurück in unserem Zimmer und gehen zu Bett. Der lange Tag und die anstrengende Anreise fordern ihren Tribut.

Samstag, 22. Oktober 2011Pünktlich um 09.00 Uhr am Morgen holt uns Gabriel ab und wir gehen eine kurze Strecke bis zu einem Denkmal, das zur Erinnerung an die erste Andenüberquerung erbaut wurde.Nach genügend Zeit fürs Fotoshooting – die Aussicht vom Denkmal übers Tal ist grandios – gehen wir zurück zur Hauptstrasse und Gabriel ordert nacheinander vier Taxen, die uns in die Altstadt bringen.Hier die obligatorischen Besichtigungen von Altstadt, Kathedralen, Hauptplätzen, dem Regierungssitz etc..Alles wird brav zu Fuß abgelaufen.Danach gönnen wir uns in einem der zahlreichen Straßencafes eine Pause und bestellen uns einen leckeren Cappucino.Gegen Mittag verabschiedet sich Gabriel, nicht ohne uns Tipps zur Gestaltung des Nachmittags zu geben.Also fahren wir zu mehreren mit einem Taxi zum „Hausberg“ Quitos - Pinchincha - um mit der Seilbahn bis auf den 4000 m hohen Gipfel zu fahren.Eine tolle Rundumaussicht empfängt uns und allmählich trudelt auch der Rest der Gruppe oben ein. Wir bleiben noch einige Zeit auf dem Berg, genießen die schöne Aussicht und nehmen dann wieder die Seilbahn, die uns zur Talstation bringt. Von dort lassen wir uns dann wieder mit einem Taxi zum Hotel bringen.Den Rest des Abends verbringen wir bei leckerem Essen und kühlen Getränken dann wieder im „Hunters“.

Sonntag, 23. Oktober 2011Am heutigen Tag ist um 08.00 Uhr Abfahrt vom Hotel. Wir befahren wir die „Strasse der Vulkane“ in Richtung Cotopaxi-Nationalpark. Die Fahrt geht durch traumhafte Natur, malerische Dörfchen und unterwegs machen wir einige Fotostopps.Am Eingang zum Nationalpark sammeln wir eine Rangerin ein, die uns durch den Park begleitet und uns die Flora und Fauna erklärt.Endlich erreichen wir die Laguna Limpiopungo. Alles aussteigen und schon beginnt die Wanderung. Es geht gemäßigt voran, nicht zu steil, aber trotzdem für Ungeübte und Lauffaule wie mich recht anstrengend. Als ein Hügel erklettert werden muss, nehme ich wieder eine Abkürzung und warte auf die „Bergsteiger“ am Fuße eines Wegweisers. Natürlich in der Sonne sitzend. Diese verabschiedet sich jedoch plötzlich. Es beginnt zu regnen, wir rennen mehr als wir gehen zum Bus zurück. Endlich beim Bus angekommen wechselt sich der Regen mit starkem Hagel ab und wir sind froh, im Trockenen zu sitzen.Wir beginnen also vorzeitig mit der Rückfahrt. Wieder auf der „Straße der Vulkane“ bis zu einem Indiomarkt, auf dem wir ausgiebig Zeit zum Bummeln haben. Das Wetter hellt sich wieder auf und wir haben noch einen schönen Nachmittag auf dem großen Markt, auf dem wir auch einige Andenken kaufen.Dann beginnt die Rückfahrt nach Quito und wir treffen am späten Nachmittag wieder im Hotel ein.

Montag, 24. Oktober 2011Der heutige Tag ist dem Äquatordenkmal „Mitad del Mundo“ gewidmet. Um 08.30 Uhr ging es los.Angekommen dort Besichtigung der weitläufigen Anlage, Fotoshooting vor dem Denkmal, Erläuterungen zum Denkmal im Museum.

Weiterfahrt in Richtung Otavalo. Am Nachmittag erreichten wir das Weberdorf Peguche. Dort Besuch einer Weberei. Natürlich mit angrenzendem Verkaufsshop. Es ist schon erstaunlich, was die Menschen dort mit einfachsten Mitteln herstellen können.Nach ausgiebigem Stopp geht es weiter zum Besuch einer Panflötenwerkstatt. Dort werden wir schon erwartet und uns wird die Herstellung einer Panflöte demonstriert. Die Familie musiziert auch und wir kommen in den Genuss einer Darbietung mit Flöten- und Gitarrenspiel und Gesang. Hört sich wirklich schön an. Es gibt auch zwei CD´s der Musiker, die man direkt vor Ort kaufen kann.In Otavalo angekommen werden wir zu unserem heutigen Nachtquatier Hacienda Chorlavi gefahren. Es handelt sich um eine sehr alte, zum Hotel umgebaute Hacienda, die seit vielen Jahren in Familienbesitz ist.Alles ist sehr rustikal. Die Zimmer sind hervorragend ausgestattet, der Park weitläufig und sehr gepflegt. Hier kann man es aushalten. Gerne hätten wir noch eine weitere Nacht hier verbracht, aber das war leider nicht vorgesehen.Das Abendessen wird in einem sehr vornehm ausgestatteten Speisesaal serviert. Den Tisch schmücken silberne Kerzenleuchter. Das Essen ist ganz gut, aber leider nicht so hervorragend wie das Ambiente.

Dienstag, 25. Oktober 2011Am Morgen wird auf der Hacienda das Frühstück auf der Terrasse serviert bzw. angerichtet.Ein Page versorgt die Gäste mit Kaffee oder Tee. Alles andere kann man sich am üppigen Buffet holen. Es gibt sogar frisch gebackene Waffeln mit Ahornsirup. Lecker !Gut gestärkt machen wir uns dann mit dem Bus wieder auf den Weg nach Peguche. Dort angekommen Wanderung zu einem schönen Wasserfall.Wieder zurück am Bus würde ich gerne einsteigen, aber weit gefehlt. Die nächste Wanderung steht an. Es geht steil einen Berg hoch. Nichts Spektakuläres weit und breit, was diesen Gewaltmarsch rechtfertigen würde. Ein paar Frauen haben Waschtag und waschen ihre Wäsche im kalten Fluss. Das war es . Oben angekommen steht doch da tatsächlich unser Bus. Ich habe mir nur an den Kopf gefasst ! Für was war wohl dieser völlig unnötige Gewaltmarsch gut ?Nach einem sehr langen Handygespräch unseres Reiseleiters durften wir endlich – müde und abgekämpft wie wir waren – einsteigen. Endlich wieder sitzen ! Nun Fahrt um einen See und Rückfahrt nach Quito. Wieder Hotel Villa Nancy und gleiches Zimmer wie vorher. Abendessen wie gehabt bei „Hunters“.

Mittwoch, 26. Oktober 2011Heute ist Abreisetag. Um 08.30 Uhr gehen wir in den Frühstücksraum, um noch einmal gemütlich zu frühstücken. Der Rest des Vormittags wird mit dem Packen der Koffer verbracht. Um 13.00 Uhr werden wir zum Flughafen gebracht, von wo der Flug von Quito nach Guayaquil um 15.55 Uhr startet. Ankunft in Guayaquil voraussichtlich um 16.45 Uhr.Abflug Guayaquil nach Madrid um 18.30 Uhr. 9282 Flugkilometer bis Madrid liegen vor uns. Voraussichtliche Flugzeit 11 Stunden. Route: Quito-Kolumbien-Venezuela-Antillen-Atlantik-Azoren-Portugal-Spanien.Ankunft am Flughafen Frankfurt/Main um 17.30 Uhr deutscher Zeit. Schnell das Gepäck geholt und zum Bahnhof geeilt. Zum Glück erwischen wir noch den Zug um 19.09 Uhr in Richtung Duisburg. Von da aus geht es weiter bis zum Heimatbahnhof Xanten, wo wir schon von unserer Lieblingsnachbarin erwartet werden.

Ein schöner, erlebnisreicher, aber auch sehr anstrengender Urlaub ist nun zu Ende und die Reiseplanung  für´s nächste Jahr kann beginnen.

Unsere nächste Reise werden wir – nach dieser guten Erfahrung – wohl auch wieder mit WI planen. Alles in allem waren wir sehr zufrieden.

WI sollte jedoch die Unterkünfte in Urubamba und Cuzco dringend aus dem Programm nehmen. Das Hotel in Cuzco ist für ältere Mitreisende absolut ungeeignet, das Hotel in Urubamba nenne ich grenzwertig.