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Allgemein

Trinkgelder (Vietnam / Kambodscha)

Stefan Jendrzej 13. Oktober 2016, 23:00 Uhr

Hallo erst Mal!

Da es schon bei meiner letzten Reise (Thailand) mit World Insight, in der Reisegruppe zu größeren Diskussionen und Verstimmungen bezüglich Trinkgeld kam, möchte ich das Thema hier gerne noch einmal aufgreifen.

Ich habe die Rundreise Vietnam / Kambodscha überland gebucht. In den Reiseinformationen ist vermerkt, dass die Reiseleitung vorab Trinkgelder (für Busfahrer und Hotelpersonal) in Höhe von insgesamt 60,00 USD einsammeln würde. Das macht bei 18 Mitreisenden eine stolze Summe von 1.080,00 USD.

Wofür zum Teufel braucht man in Vietnam oder Kambodscha pro Tag rund 50,00 USD an Trinkgeldern???

Mal abgeshen davon, dass mir dieser Betrag viel zu hoch erscheint und unterm Strich (erfahrungsgemäß) auch gar nicht nachvollziehbar ist, wie und für was das Geld tatsächlich verwendet wird (oder auch nicht...), bin ich es gewohnt Trinkgelder im nachhinein zu geben und zwar (nur) dann wenn ich zufrieden war und in der Höhe die ich für richtig und angemessen halte. Auch der Vorschlag, es könne ja ein Mitreisender diese Kasse verwalten, ist unzumutbar, denn wer möchte schon so viel Geld und Verantwortung mit sich herum tragen... Ebenso der Hinweis hier irgendwo im Forum, man müsse sich da ja nicht zwingend beteiligen und könne ggf. ja auch individuelle Trinkgleder geben, ist lächerlich. Mach das Mal, 17 Teilnehmer zahlen brav und 1 "weigert" sich und will individuell Trinkgelder geben...

Das Gleiche gilt für Trinkgelder die ich ggf. der Reiseleitung zukommen lasse. Gemäß Auskunft von World Insight, werden die Reiseleiter durchwegs überduchrschnittlich bezahlt. Umso mehr irritiert es mich, wenn ich lese, dass der Reiseleiter von mir pro Tag ein Trinkgeld in Höhe von 3,50 Euro ERWARTET.

Oder um das mal in konkreten Zahlen darzustellen, der Reiseleiter "erwartet" für 3 Wochen Arbeit (für die er ja bezahlt wird) ein zusätzliches Trinkgeld in Höhe von (18 Teilnehmer x € 75,00) rund 1.350,00 Euro?!?

Und ich betone nochmals, zusätzlich zu seinem überdurchschnittlichen Gehalt!!! Das ist mehr Trinkgeld als ich in Deutschland in 3 Wochen mit ehrlicher Arbeit verdiene! Und wir reden hier von einer freiwilligen Zahlung, die ich gebe, wenn ich (überdurchschnittlich) zufrieden bin! Wie kann man so was "erwarten"???

Und das in einem Land wo das monatliche Durchschnittseinkommen bei ca. 170,00 Euro liegt!?

Für mich ist in keinster Weise nachvollziehbar, wie Wolrd Insight auf solche Beträge kommt!?

Wenn ein Reiseleiter gerade mal so sein Programm (gemäß Reiseverlauf) "abarbeitet" werde ich auch kein (großes) Trinkgeld geben, denn genau dafür wird er ja von World Insight bezahlt. Ich gebe GERNE Trinkgeld, aber nur dann, wenn sich jemand sehr engagiert und vielleicht auch mal über das "offizielle" Reiseprogramm hinaus tätig wird, oder auf individuelle Wünsche eingeht, oder z.B. an den "freien Tagen" etwas für die Gruppe organisiert. Aber auch hier gilt für mich: Trinkgeld wird nachträglich und nach Zufriedenheit gegeben und zwar in der Höhe die ich für angemessen halte und nicht in der Höhe die World Insight "vorschreibt" oder der Reiseleiter "erwartet"!

Ich habe es z.B. in Thailand erlebt, dass Mitreisende am Ende der Reise geschlossen das Trinkgeld für den Reiseleiter einsammeln wollten und mich (und auch andere Teilnehmer) massiv angegangen sind und nötigen wollten, den "verbindlich" im Katalog genannten Betrag von damals 2,50 Euro pro Tag herauszurücken. Klar kann World Insight nichts dafür wenn hier so eine Gruppendynamik entsteht. Aber es wird ja auch keine "Empfehlung" ausgesprochen, sondern mit Worten wie "der Reiseleiter erwartet" von vorneherein ein gewisser "Druck" aufgebaut der fast schon an Nötigung grenzt. Schöner und hilfreicher fände ich z.B. Hinweise oder Empfehlungen wie "In Vietnam ist für die Reiseleitung  ein Trinkgeld von insgesamt 15,00 - 20,00 Euro pro Tag angemessen". Dann kann sich jeder (je nach Größe der Gruppe und Leistung der Reiseleitung" auch selbst überlegen wie viel er bereit ist zu geben.

Eventuell wäre es auch sinnvoller, zumindest die Trinkgelder für Busfahrer, Hotelpersonal etc. entweder in den Reisepreis einzuschließen, oder es der Gruppe bzw. dem einzelnen selbst zu überlassen, wann er wem, wie viel an Trinkgeld geben möchte.

Ich finde das jedenfalls alles sehr befremdlich...

MfG

Reiseopa 14. Oktober 2016, 10:40 Uhr

Hallo Stefan,

einerseits kann ich deinen Unmut verstehen, denn man weiß tatsächlich nicht, ob die Gelder die gewünschten Empfänger erreichen. Andererseits empfinde ich ca. 2,50 € pro Mann und Tag nicht wirklich als unangemessen, denn die fließen nicht nur in die Taschen der Zimmermädchen und Kofferträger.Bei meiner vergleichbar langen Indienreise wurden  allerdings nur 30 € pro Mann kassiert. Ich vermute, dass man beide Länder in diesem Punkt nicht miteinander vergleichen kann. Und schon gar nicht  darf man deutsche/europäische Maßstäbe ansetzen. Wir haben fast bei jeder Besichtigung gesehen, dass irgendein Verantwortlicher ein Schmiergeld kassiert hat. Man hat natürlich die Wahl, geraume Zeit zu warten, bis man endlich an der Reihe ist, oder einfach durchgewinkt zu werden. Beim Taj Mahal zum Beispiel, das angeblich an unserem Tag 95.000 Menschen besuchten, fiele mir die Entscheidung nicht schwer. Und so ist es (jedenfalls in den Ländern, die ich besuchte) fast überall.

Was das Trinkgeld für den Reiseleiter (und den Busfahrer) betrifft, so wurde das bei uns immer so gehandhabt, dass jeder seinen Obulus in einen gemeinschaftlichen Briefumschlag steckte. So konnte jeder anonym das geben, was er für angemessen hielt, ohne sich dafür verantworten zu müssen. Ich habe übrigens gerade in Thailand einen so tollen Reiseleiter gehabt, der uns fast jeden Tag mit einem kleinen Extra überrascht hat, das nicht im offiziellen Reiseverlauf stand. Da gibt man dann schon gerne.

Ich vermute (und hoffe), dass noch mehr Betroffene auf deinen Beitrag antworten werden, und bin auf deren Erfahrungen gespannt.

Auf jeden Fall wünsche ich dir eine tolle, harmonische Reise (schließlich will ich die nächstes Jahr selbst machen).

Schöne Grüße Wolfgang

jule-1802 15. Oktober 2016, 14:48 Uhr

Hallo ihr beiden, 

ich finde die angegebenen Beiträge auch viel zu hoch und kalkuliere maximal ein Drittel (wenn  überhaupt). Wir sollten diesbezüglich Rücksprache mit WInsight halten, um zukünftig so den Unmut zu vermeiden.

Liebe Grüße 

Julia 

A...Franke !! 15. Oktober 2016, 21:40 Uhr

Hallo Jule, die angegeben Trinkgelder find ich von den Reiseveranstalten unverschämt .....! Es sind Trinkgelder ....! wer bekommt von uns ein Trinkgeld ???? .  Grüße TONY,

A...Franke !! 15. Oktober 2016, 21:56 Uhr

<<<<<<Nur zur Info, gebe gern Trinkgeld ,aber ich lass es mir 

   nicht vorschreiben.  Es kann nicht sein, das durch  Trinkgelder

Reiseleiter bezahlt werden . ( die Reisen sind auch nicht billig )

Grüße TONY,

Andrea Hi 16. Oktober 2016, 09:12 Uhr

Hallo,

wir haben gerade die Reise Thailand/Kambodscha gebucht. In dem Informationsheft steht, dass für €25 Gruppentrinkgeld für Service- und Hotelpersonal pro Person eingesammelt werden. Das ist einzeln betrachtet vertretbar.

 € 2,50 für die Reiseleitung sowie € 1,50  pro Tag für Busfahrer bei Zufriedenheit. Hier gehe ich davon aus selbst entscheiden zu können ob und wieviel ich gebe. € 80/p.P. für drei Wochen finde ich bei 18 Teilnehmern jedoch auch etwas viel.

Allerdings machen mich aber die € 105 aucht nicht direkt arm. Aber die Entscheidung sollte schon bei mir selbst liegen dürfen.

Ich/Wir sind gespannt welche Erfahrungen gemacht wurden.

Gruß

Andrea

Andrea Hi 16. Oktober 2016, 09:38 Uhr

Wir haben das jetzt nochmal genau nachgelesen und man könnte es auch folgendermaßen lesen:

€ 2,50 für den Reiseleiter pro Tag gesamt - Nicht pro Reiseteilnehmer, dasselbe für den Busfahrer/Busboy € 1,50 pro Tag. Also insgesamt € 4,00 p.Tg. die auf alle Teilnehmer umgelegt werden.

Klingt schon besser, oder?

Reiseopa 16. Oktober 2016, 10:28 Uhr

Hallo Andrea,

ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das so gemeint ist. Obwohl dieses Prinzip durchaus Sinn machen würde, denn die Gruppen sind ja immer unterschiedlich groß. Wir waren in Indien zum Beispiel nur 9 Leute und in der letzten Woche sogar nur noch 5. Entsprechend wenig Trinkgeld hat natürlich unser Reiseleiter bekommen, obwohl er mit uns nicht weniger Arbeit hatte als mit einer höheren Teilnehmerzahl.

Den Hinweis von World Insight auf die überdurchschnittliche Bezahlung würde ich übrigens mit Vorsicht genießen. Ich habe schon erlebt, dass zumindest für den Busfahrer nicht einmal ein Bett vorgesehen war. Er musste auf dem Mittelgang im Bus schlafen.

Im Übrigen ist ganz einfach wichtig, dass die Gruppe funktioniert, dann ist es zumindest bei den abschließenden Trinkgeldern egal, was von WI empfohlen oder gefordert wird.

Einen schönen Sonntag mit viel Vorfreude auf eure Reisen wünscht Wolfgang

Tomi.kas 16. Oktober 2016, 10:51 Uhr

Morgen,

War schon öfter mit W-I  unterwegs und bei jeder Reise wirklich bei jeder ! Gab es die Trinkgeld diskussion.(Übrigens auch bei allen anderen Reiseanbietern)

Und mit welcher Leidenschaft die Diskussionen teilweise geführt wurden...bei der diesjährigen  Afrika Reise gab es richtige zerwürfnisse in Gruppe wegen 1 (!!) Dollar mehr oder weniger...Im speziellen Ging es um Einheimische 6 Jungs/Mädels die mit uns 3 Tage im Okawango Delta Zelten waren.Uns mit Mokoros sicher durchs Delta gefahren haben, uns bei Wanderungen durchs Delta unglaublich nah an die wilde Tiere gebracht haben dabei jede Situation absolut im Blick gehabt,uns bespasst haben,total engagiert es uns Touristen so angenehm wie möglich zu machen....Wenn man bedenkt was die Gruppe von der Örtlichen Agentur bezahlt bekommt,  und das die Mokoros von den Jungs/Mädels auf Eigenkosten angemietet werden müssen...Das war mehr als nur beschämend was da manche Teilnehmer abgeliefert haben.

Sorry falls OFF Topic musste einfach raus :)

Ich gebe im Grunde am Ende der Reise immer das was ICH für richtig halte in der Regel waren es immer 40-50 Euro/Dollar für den Reiseleiter und 20-30 Euro/Dollar für den Fahrer war bis jetzt jedes mal vollkommen zufrieden mit Leiter/Fahrer,jeder soll doch das Geben was er für Richtig hält ...Auf´s Gruppensammeln im Briefumschlag lasse ich mich nicht mehr ein nachdem am Ende im Umschlag weniger drinnen war als am Anfang.

Letztes Jahr wurde vom Reiseleiter bei der Kambodscha Reise auch Geld eingesammelt allerdings weiss ich nicht mehr ob es 40 oder 50 Euro waren(in der Reisegruppe waren nur 5 Leute)...am Ende der Reise hatte er genau aufgeschlüsselt wem er was gegeben hat das fand ich sehr gut.Finde zwar das einsammelt am Reiseanfang am Anfang gut aber sollte schon der Gruppengrösse Angepasst sein 60 Dollar bei einer Gruppengröße von 18 Leuten ist schon ein wenig viel. 

Reiseopa 16. Oktober 2016, 13:17 Uhr

Hallo Tomi,

da bist du ja offenbar in eine ziemlich üble Gruppe geraten. Da hatte ich bisher mehr Glück. Aber genau das ist der Grund, warum ich niemals ein halbes Doppelzimmer buchen würde. Wenn ich Pech habe, muss ich meine Unterkünfte mit einem Menschen teilen, mit dem ich absolut nicht zurecht komme (oder er mit mir). Da beiße ich lieber in den sauren Apfel und zahle den Einzelzimmerzuschlag, der bei drei Wochen durchaus ca. 500 € betragen kann. Das ärgert mich viel mehr als die Trinkgelder. Aber das ist ein anderes Thema.

Schöne Grüße Wolfgang

Welterkunder 16. Oktober 2016, 16:03 Uhr

Hallo,

ja, das liebe Trinkgeld ist immer ein großes Thema, egal mit welchem Reiseveranstalter man unterwegs ist.

Die vorgeschlagenen Trinkgelder sind so gut wie bei allen Reiseveranstalten recht hoch angesetzt. Man geht wahrscheinlich eh davon aus, dass die meisten Reisegäste diese vorgeschlagenen Beträge immer abrunden. Wenn man also einen hohen Betrag angibt, die Reiseteilnehmer abrunden, bleibt trotzdem noch was Annehmbares übrig. Schlägt man aber gleich was Niedriges, Realistisches vor, wird vermutlich von den Reiseteilnehmern trotzdem abgerundet, und dann kommt wirklich fast nichts mehr zusammen.

Von den Beträgen her sehe ich es so wie Tomi.kas. Bei einer 3-wöchigen Reise gebe ich normalerweise für den Reiseleiter bis zu € 50,-- und für den Busfahrer bis zu € 30,--.

Bei all meinen vielen, vielen Reisen hab ich nur ein einziges Mal einem Reiseleiter kein Trinkgeld gegeben, da ich selbst bei schärfstem Nachdenken absolut nicht einmal ansatzweise einen Grund gefunden hätte, um ihm ein Trinkgeld zu geben. Er war die ganze Reise so wie ein Reiseteilnehmer. Ist einfach nur vorne im Geländewagen mitgefahren und hat die Reise genossen. Er war nicht mal fähig, uns die Zimmerschlüssel auszuteilen. Selbst dies mussten die Fahrer der Geländewagen machen. Dieser Reiseleiter hat aber selbst eingesehen, dass das kein Job für ihn war und hat nach unserer Gruppe wieder auf die Uni gewechselt. Es war übrigens eine WI Reise nach Venezuela. Bei einer anderen Reise mit WI hatten war aber wieder einen spitzenmäßigen Reiseleiter, der problemlos auch für Studiosus hätte arbeiten können.

Dass WI die Reiseleiter überdurchschnittlich bezahlt -- tut mir leid --, aber das halte ich persönlich für einen Marketing-Gag. Kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Aber wie gesagt, das ist meine Privatmeinung; vielleicht ist es ja auch ganz anders.

SG Harald

Stefan Jendrzej 16. Oktober 2016, 21:06 Uhr

Hallo noch mal,

letztendlich hat man das natürlich schon noch selbst in der Hand wie viel man dem Reiseleiter an Trinkgeld gibt und einem engagierten Reiseleiter (wie bei meiner Thailandreise) gebe ich auch gerne ein großzügiges Trinkgeld. (Wobei auch da wohl die Meinungen sehr auseinander gehen was "großzügig" ist, sonst würde es sicher nicht immer wieder zu Diskussionen und Eskalationen kommen...) Auch konnte ich beobachten, wie der Trinkgeld Umschlag eines Mitreisenden sofort geöffnet und nachgezählt wurde und die mindestens 40,00 Euro (ich konnte zwei 20,00 Euro Scheine erkennen) beim Empfänger lediglich ein verächtliches Kopfschütteln auslösten... Ich hab so ein bisschen den Eindruck, dass hier durch viel zu hohe und übertriebene Trinkgelder, vor allem bei grossen Gruppen, bei den Reiseleitern auch eine total unrealistische und überzogene Erwartungshaltung geschaffen wurde. Noch vor wenigen Jahren waren Trinkgelder in Vietnam z.B. absolut unüblich. Neu ist für mich auch dass Trinkgelder für Personal und Busfahrer vorab eingesammelt werden. Klar ist es toll, wenn ein Reiseleiter am Ende der Reise dokumentiert und offenlegt, wofür er die eingesammleten Gelder verwendet hat, wobei ich vermute dass des eher die Ausnahme sein wird. Allerdings wird mir so jede Möglichkeit genommen, auf die Verteilung der Gelder Einfluss zu nehmen. Außerdem wird kein Unterschied gemacht ob die Gruppe aus 10 oder aus 18 Teilnehmern besteht, es werden einfach pauschal mal 60 USD Dollar vereinnahmt.

Und ähnlich verhält es sich mit dem Reiseleiter. Wenn im Katalog steht "der Reiseleiter erwartet 3,50 Euro pro Tag" werden sich auch (fast) alle daran orientieren, ganz egal wie groß die Gruppe ist. Daher hatte ich ja auch schon geschrieben dass ich mir einfach eine andere Formulierung in den Reise Infos wünschen würde. Viel hilfreicher wäre es zu wissen, wie viel Trinkgeld pro Tag und Reiseleiter angemessen sind und nicht wie viel pro Tag und Reiseteilnehmer! In einer kleinen Gruppe von 6 Personen, wo man ggf. auch viel individueller betreut wird finde ich 3,50 Euro pro Tag und Person auch durchaus angemessen. Bei 18 Reisenden sind das aber schon bis zu 63,00 Euro Trinkgeld für den Reiseleiter pro Tag und das kann wohl kaum "angemessen" sein, in einem Land wo viele Menschen, für so viel Geld 2-3 Wochen hart arbeiten müssen... 

MfG

Stefan Jendrzej 22. Oktober 2016, 13:19 Uhr

Schade das zu diesem Thema von "World Insight" keinerlei Reaktion kommt...

Thewe 22. Oktober 2016, 20:09 Uhr

Dann werde ich mal was dazu schreiben. 

Ich bin der gleichen Meinung. Auch wir hatten in verschiedenen Ländern das gleiche Problem. Einmal in China waren wir 20 Personen. Bei 24 Tagen und 3,50 Euro Trinkgeld pro Person und Tag kommt schon was zusammen für den Reiseleiter. Es wird damit entschuldigt, dass die Reiseleiter eben nur in der Saison verdienen und den Rest des Jahres kein Einkommen haben.Dafür kann aber der Reisende nichts. Dann muss ersich nach einem anderen Job umsehen. In Vietnam wurde Trinkgeld eingesammelt. Es wurden zwar Vorschläge gemacht, doch jeder gab was er wollte. Manche auch nichts. Trotz guter Reiseleitung. Teuer wird es dann natürlich der kleinen Gruppe 6-12 Personen. Da wird man schon gefordert. Auch bei Privattouren wird es richtig teuer. Da weiss man nicht was man eigentlich richtig geben soll.

Das Trinkgeld für die Fahrer und örtlichen Reiseleiter wurde nach Vorschlägen entweder vom Hauptreiseleiter oder von einem Mitreisenden eingesammelt und verwaltet. Dieser hat dann entsprechend den Bedürfnissen verteilt. Bei schlechter Leitung oder Fahrdiensten auch mal weniger als veranschlagt.

In Äthopien hatten wir einen besonders schlauen Reiseleiter. Der überließ die Angelegenheit einer Mitreisenden. Das eingesammelte Geld wurde anfangs mit vollen Händen ausgegeben. Viel zu viel. Leider hat der Reiseleiter nicht eingehakt und uns voll auflaufen lassen bis wir vom Reiseleiter der Parallelgruppe aufgeklärt wurden. Unser Reiseleiter stand natürlich vor den örtlichen RL gut da.

Man hatte den Eindruck, dass er sich insgeheim über uns amüsiert hat.

Nun steht die nächste Reise an : Rajastan. Mal sehen wie es sich dort verhält.

jule-1802 23. Oktober 2016, 08:25 Uhr

Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen liegt in Vietnam  bei 150 Euro pro Monat, dh 5 Euro pro Tag. An diesen Gegebenheiten werde ich mich orientieren. 

Für Kambodscha werden sowieso 30.- Dollar eingesammelt  und da werde ich mich nicht "auflehnen", der Rest kann dann individuell entschieden werden. Im Vagabuntprogramm wird mit Sicherheit der Reiseleiterbetreuungsaufwand geringer ausfallen, da Ausflüge etc. vorwiegend selbst organisiert werden. 

frankiehaywire 23. Oktober 2016, 11:44 Uhr

Hallo, in meinen Reiseunterlagen standen Vorschläge zu den Trinkgeldern für Reiseleiter und Busfahrer.

Was im Land so üblich (Restaurants...) ist entnimmt man aus dem Reiseführer.

Frogelli1 23. Oktober 2016, 22:21 Uhr

Hallo Stefan, ich habe Deinen Beitrag heute gelesen.

Vielen Dank.

Deine Fragen haben in unserer Kambodscha Reise 2015 auch Einfluss bei der Trinkgeldregelung ausgelöst. Ich stimme Dir voll und ganz zu.

Trinkgelder gebe ich gern und !!! freiwillig nach meinen Ermessen.

Das werde ich auf meiner nächsten Reis eauch so berücksichtigen

Petra

Stefan Jendrzej 24. Oktober 2016, 19:38 Uhr

Hallo (Froggeli1)!

Genau diese Möglichkeit wird mir aber genommen wenn vorab schon mal pauschal 50,00 USD pro Tag von der Reisegruppe für Busfahrer und Hotelpersonal eingesammelt werden und zwar auch für die freien Tage an denen z.B. gar kein Busfahrer benötigt wird. Eben das ist es ja was mich ärgert, dass ich auf Trinkgelder, die für mich eine Anerkennung für überdurchschnittliche Leistungen und Zufriedenheit darstellen, überhaupt keinen Einfluss mehr nehmen kann. Das und die Höhe der eingesammelten Beträge. Was rechtfertigt 50,00 USD Trinkgeld am Tag allein für den Busfahrer und Hotelangestellte? Was rechtfertigt rund 60,00 Euro Trinkgeld pro Tag für den Reiseleiter, so wie es World Insight "empfiehlt" ("der Reiseleiter erwartet...") und wie es von den Reisenden in aller Regel auch brav gezahlt wird?!? (Oft sogar eher mehr als weniger, weil steht ja so im Katalog...!)

Zumindest beim Reiseleiter habe ich es wenigstens noch selbst in der Hand, bei Busfahrer und Hotelpersonal (jedenfalls bei dieser Reise) leider nicht. Und wer möchte sich schon gleich am ersten Tag bei seiner Reisegruppe beliebt machen und verweigert die Vorabzahlung der pauschal veranschlagten Trinkgelder... Aber genau darauf wird hier m.E. spekuliert.

Und auch hier kann ich mich nur noch Mal wiederholen: Ich zahle gerne ein großzügiges und angemessenes Trinkgeld und zwar angepasst an die Leistung von Fahrer und Reiseleiter und vor allem angepasst an die lokalen Verhältnisse und Einkommen. Und wenn z.B. die grosse deutsche Firma ADIDAS für ihre vietnamesischen Arbeiter ein überdurschschnittliches Monatsgehalt von rund 70,00 Euro für "angemessen" hält, kann ich die Trinkgeld Empfehlungen von World Insight oder die "Erwartungen" von lokalen Reiseleitern oder Busfahrern nicht wirklich nachvollziehen!

Die Reaktionen und Antworten hier, zeigen zudem sehr deutlich, dass ich mit meinen negativen Erfahrungen und Überlegungen in Sachen Trinkgeld offensichtlich auch keine Einzelfall bin, sondern dass gerade dieses Thema immer wieder zu Unmut, Ärger und Eskalationen bei den unterschiedlichsten Reisen und Reisegruppen führt.

Umso mehr bin ich enttäuscht, dass World Insight hierzu nach wie vor keine Meinung hat...

MfG

WORLD INSIGHT 25. Oktober 2016, 15:39 Uhr

Vielleicht haben wir uns in den Reiseinfos missverständlich ausgedrückt, so dass es hier zu Unklarheiten bzgl. des Trinkgelds kommt. Wir werden das dementsprechend anpassen, danke für den Hinweis!

Grundsätzlich ist es so, dass gerade in den asiatischen Ländern ein Trinkgeld von ca. € 1-2 pro Tag für die Reiseleiter als angemessen gilt, abhängig sowohl von der Gruppengröße als auch selbstverständlich von der Leistung und des Engagements des Reiseleiters und im Ermessen der Reisegruppe.

Man muss hier noch unterscheiden zwischen dem Trinkgeld für den Reiseleiter selbst und dem Trinkgeld, das der Reiseleiter für Busfahrer, Hotelpersonal und örtliche Guides o.ä. verwaltet. Mit diesem Trinkgeld wird z.B. auch Anerkennung gegenüber den Zimmermädchen oder Busfahrern gezeigt, die sich viel Mühe geben, uns die Reisen und unseren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.

Wichtig ist natürlich die Transparenz und dass ihr ein sicheres Gefühl habt, dass das Trinkgeld an die richtigen Stellen kommt. Unsere Reiseleiter sind angehalten, schon beim Begrüßungsgespräch zu erklären, wie das Trinkgeld verteilt wird. Aber auch da könnt ihr jederzeit während der Tour von eurer Reiseleitung Einblick bekommen.

Auch wenn euch das Trinkgeld jetzt viel erscheinen mag – wir dürfen nicht vergessen, dass wir in Deutschland andere Maßstäbe ansetzen und das „tippen“ bei uns nicht so üblich ist wie in anderen Ländern. Beispielsweise werden von Nordamerikanern weitaus höhere Trinkgelder bezahlt. So wundert es nicht, wenn die Einheimischen unsere Trinkgelder als vergleichsweise niedrig empfinden. Deshalb geben wir eine grobe Empfehlung vor, so dass alle zufrieden sein können und die Reisegäste von WORLD INSIGHT in ebenso guter Erinnerung bleiben wie die Gruppen anderer Veranstalter.

Letzten Endes sind natürlich alle Trinkgelder freiwillig und jeder braucht nur so viel geben, wie er will und kann :-)

ReiseLotte 26. Oktober 2016, 13:36 Uhr

Hallo Zusammen!

Endlich hat WI sich geäußert und die Esszens ist: Das Trinkgeld für den Reiseleiter bestimmen wir selber.

Ich gehe davon aus, dass dieses Trinkgeld zum Abschluss der Reise gezahlt wird, nämlich dann, wenn ich über seine Qualität/Leistungen über den gesamten Reiseverlauf entscheiden kann. ("Don´pay the ferryman before....") Dann liegen die Erwartungen zwischen 2,50 EUR und 3,50 EUR pro Tag und Person. Das mag viel erscheinen, aber trifft es uns Europäer wirklich?!

Letzlich ist liegt es im Ermessen jedes Einzelnen, wie er die Leistungen des Reisleiters bewertet.

Was die Trinkgelder für Hotelpersonal etc. angeht, dann muß man auch sehen, dass wir in 12 verschiedenen Unterkünften übrnachten. Pro Unterkunft keine 6 Dollar/Person.

Wenn das Geld wirklich da ankommt dann ist es mir das Wert.

Warten wir einfach auf die Erklärungen des Reiseleiters.

Ich hoffe wir werden an diesem Thema nicht den Spaß an unserer gemeinsamen Reise verlieren.

Gruß an Euch alle

Wir freuen uns schon, egal was kommt

Lothar und Renate

Stefan Jendrzej 26. Oktober 2016, 23:07 Uhr

Hallo Lothar,

der Maßstab kann doch wohl kaum sein ob uns 5,00 - 6,00 Euro Trinkgeld am Tag als Europäer "weh tun" oder "arm" machen!?

Genauso wenig interessiert es mich ob US Bürger für gewöhnlich noch höhere Trinkgelder geben, um dadurch evtl. ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen.

Die Aussage von WI dass man als Reisegruppe nur dann in guter Erinerung bleibt, wenn man üppige Trinkgelder bezahlt, finde ich erschütternd.

Zum einen entsteht für mich der Eindruck dass durch utopische Trinkgelder möglicherweise die schlechte Bezahlung der Reiseleiter ausgeglichen werden soll und zum anderen habe ich das Gefühl, dass durch viel zu übertriebene Trinkgelder in der Vergangenheit, die in keinster Weise zu den lokalen Einkommensverhältnissen passen, bei Reiseleitern und Fahrern eine absolut unrealistische Erwartungshaltung aufgebaut wurde.

Ich sehe es nicht als meine Aufgabe, über Trinkgelder, das Gehalt des Reiseleiters zu bezahlen oder zu multiplizieren. Vielleicht sollte WI die Reiseleiter einfach so bezahlen, dass diese nicht zwingend auf großzügige Trinkgelder angewiesen sind oder diese per se "erwarten"?

Noch vor wenigen Jahren waren Trinkgelder in Vietnam absolut unüblich oder wurden gar als Beleidigung empfunden. Inzwischen scheint sich das ja genau ins Gegenteil verkehrt zu haben. Und bei allem Verständnis dafür, dass man versucht die fette ausländische Kuh zu melken und dem vermeintlich reichen Europäer oder Amerikaner möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen, tut man sicher Niemandem einen Gefallen wenn man mit (Trink)Geld um sich schmeisst. Ich würde vermuten, dass übertriebene Trinkgelder bei den Einheimischen sicherlich keine Anerkennung oder Dankbarkeit auslösen, sondern viel mehr Verachtung oder bestenfalls Belustigung und ein unrealistisches Anspruchsdenken.

Und wenn jemand das Bedürfnis hat sein Geld großzügig unters vietnamesische oder kambodschanische Volk zu bringen, gibt es genug gemeinnützige Projekte und Organisationen, die dafür sorgen, dass Gelder auch dort ankommen, wo sie wirklich bedürftigen Menschen, Familien und Kindern zu Gute kommen und zu der Gruppe zähle ich sicher nicht den Reiseleiter oder Busfahrer. ;-)

Ich denke aber mal, dass sich dadurch bestimmt keiner die Freude an seiner Reise verderben lassen wird! :-)

Trinkgeld ist aber auf (fast) jeder Reise ein großes Thema und führt fast immer zu nervigen Diskusionen und Unmut. Mein  Bestreben war im Grunde, das "Problem" an dieser Stelle zu thematisieren, in der Hoffnung, dadurch auf der Reise selbst, vielleicht die ein oder andere Diskussion oder Auseinandersetzung vermeiden zu können...

Vermutlich war ich da aber etwas naiv, denn ich bin mir sicher, dass auch diesmal wieder leidenschaftliche Dispute geführt werden!

MfG

Liz55 27. Oktober 2016, 14:38 Uhr

Hallo in die Runde,

Diskussion um ein auch aus  meiner Sicht wichtiges Thema.

Trinkgeld ist und bleibt eine freiwillige Leistung, mit der eine Wertschätzung der erbrachten Leistung zum Ausdruck gebracht wird.

Daraus folgt, dass eine Bewertung einer Leistung erst im Nachhinein erfolgen kann und natürlich immer individuell geschieht.

Das pauschale Einsammeln zu Beginn einer Reise pervertiert das.

Abgesehen davon: Wer gibt sich noch große Mühe, wenn er schon sein Trinkgeld erhalten hat?

Die Unsitte, Trinkgeld vorab einzusammeln, dürfte auch daraus entstanden sein, dass viele Reisende den unsichtbaren Helfern wie den Zimmermädchen nichts zukommen lassen.

Rechtfertigen kann dies diese Unsitte indes nicht!

Die Stellungnahme von WI ist alles andere als überzeugend. Was interessieren die Gepflogenheiten von Reisenden aus dem Rest der Welt?

Was die Erwartungshaltung von Reiseleitern, Busfahrern, usw?

Entscheidend ist die Leistung und nicht die Vorstellung des Leistungserbringers vom Wert seiner noch zu erbringenden Leistung in Euro und Cent. 

 Ist die Leistung  gut, gibt sicherlich jeder ein Trinkgeld - nach seiner Vorstellung und seinem Empfinden!

Als verpflichtend empfundene Vorgaben führen zwangsläufig zu Unmut; dass keine Verpflichtung zur Zahlung von Trinkgeld besteht, ist unstreitig. Sonst würde es ja nicht Trinkgeld heißen, sondern zusätzlicher Reisepreis.

Reiseopa 27. Oktober 2016, 16:01 Uhr

Hallo liebe Diskussionsteilnehmer,

eigentlich erfreulich, dass sich im Forum endlich mal was rührt. Sehr viel Leben ist hier ja sonst nicht drin.

Aber zum Thema: Ich habe den Eindruck, dass hier immer wieder zwei verschiedene Dinge durcheinander gebracht werden. Da ist einmal das eingesammelte Pauschaltrinkgeld, das der Reiseleiter an all jene im Schatten wirkenden Personen verteilen soll, denen man auch selbst normalerweise ein Trinkgeld geben würde (wobei nicht nur Zimmermädchen oder Kofferträger gemeint sind). Von diesem Geld behält der Reiseleiter (sofern er korrekt ist) also gar nichts. Über die Höhe des verlangten Betrags kann man natürlich streiten.

Für ihn und den Busfahrer, mit denen man also täglich direkt zu tun hat, ist das von WI 'empfohlene' oder von den Betroffenen angeblich 'erwartete' Trinkgeld gedacht, das natürlich erst zum Schluss der Reise je nach Zufriedenheit von jedem Einzelnen direkt oder als Sammlung innerhalb der Gruppe überreicht wird. Das ist und bleibt selbstverständlich freiwillig und in der Höhe jedem überlassen.

Gemessen am Preis so einer Reise plus den hinzukommenden Ausgaben für Verpflegung usw. ist für mich die Frage des Trinkgelds eher von untergeordneter Bedeutung. Ich weiß, es wird jetzt einen Aufschrei geben, aber meine Erfahrung aus bisher 4 WI-Reisen lehrt mich einfach, dass ich mich in diesem Punkt noch nie übers Ohr gehauen gefühlt habe.

Nichts für ungut und allen weiterhin ungetrübte Reiseerlebnisse.

Wolfgang

Boris 28. Oktober 2016, 22:06 Uhr

Deshalb empfehle ich ferne Länder lieber in Eigenregie mit dem Mietwagen zu bereisen, man kann sich Dank des Internets vorher so einfach informieren wo die interessanten Stellen der jeweiligen Länder sind. Hotels einfach und unverbindlich ( bis 24h vor Anreise kostenlos stornierbar ) bei Booking.com buchen. Das ist wesentlich günstiger und das Thema Trinkgeld kommt gar nich erst auf. Meine Reise wäre von vornherein versaut, sollte einer im Vorfeld das Thema Trinkgeld auch nur anschneiden. Macht euch nicht zum Sklaven der Reiseveranstalter, das hat doch mit zufriedenem, entspannten Reisen nix mehr zu tun . . .

Reiseopa 29. Oktober 2016, 10:11 Uhr

Ich habe gerade gelesen, dass dem Kreuzfahrt-Anbieter Costa gerichtlich untersagt wurde, z.B. das Konto einer 4-köpfigen Familie mit 250 € für eine Woche zu belasten, wenn dies nicht ausdrücklich aus dem Reiseangebot erkenntlich war. Wäre vielleicht keine schlecchte Idee, wenn sich WI und alle übrigen Reiseanbieter dieser Praxis annehmen würden. Dann könnte man schon im Vorfeld entscheiden, ob man für 2.500 oder auch für 2550 € nach Vietnam fliegen will. (Wie sich die übrigen Kosten zusammen setzen und ob sie gerechtfertigt sind, weiß sowieso kein Mensch).

Schönes Wochenende allen Reiselustigen                                                   Wolfgang

Stefan-L. 30. Oktober 2016, 09:37 Uhr

Liebe Kritiker des wi - Vorschlags,

ja ich finde die Regelung gut, denn wie oft war ich auf früheren Reisen unsicher über Trinkgeldgepflogenheiten, hatte entweder zu großes Geld oder gar kein Kleingeld in der Tasche. Sollte die Leistungen in einer Unterkunft wirklich nicht trinkgeldwürdig sein, kann man dies dem Reiseleiter ja mitteilen. Meist wissen die das allerdings auch selbst und werden wahrscheinlich entsprechend reagieren. Es ist natürlich alles eine Vertrauenssache, wie so vieles im Leben.

Das Trinkgeld für Reiseleiter (und ev. Busfahrer) bestimmt am Ende der Reise dann selbstverständlich jeder selbst. Wobei dann manche Mitreisende seltsame Gründe für Reduzierungen anbringen und das Trinkgeld oft umgekehrt proportional zur vorangegangenen Inaanspruchnahme der Reiseleitung gezahlt wird. Eine perfekte Regelung der Trinkgeldfrage ist sowieso unmöglich.

Viele Grüße aus Hessen

Stefan

mutteraufreisen 12. November 2016, 10:53 Uhr

ich informiere mich im Vorfeld immer an den Durchschnittsverdiensten im jeweiligen land , die sind wirklich relativ zutreffend.Die Mitarbeiter in der Reisebranche zählen da durch entsprechende Trinkgeldgaben schon zur privilegierten Schicht - nach Aussage unseres äthiopischen Reiseleiters.

Vom kubanischen Reiseleiter hatten wir den üblichen Monatsverdienst in seinem Land erfahren, der auch für ihn zutraf-er redete da ganz offen drüber. Nach den Trinkgeldvorschlägen von WI, die sogar zum größten Teil umgesetzt wurden ,ergab sich folgendes : für 17 Tage zugegeben sehr informativer Betreuung ,betrug alleine das Trinkgeld einen zweieinhalb-fachen kubanischen Jahresverdienst!!! Das ist doch unfair denen gegenüber, die ihre genauso harte Arbeit bei gleichem Lohn machen-und nur damit nach Hause gehen.

Die vorher eingesammelte Summe halte ich allerdings für gut, die Reiseleitung weiß ,wenn sie fair handelt, wie es am Besten verwendet wird.

Schönes Wochenende

Kriemhilde Rubens 9. Juni 2018, 19:41 Uhr

Kriemhild 09.06.2018

Ich war lange nicht im Forum und bin total über die Trinkgeld Diskussion überrascht. Ich mache im September meine neunte Reise mit World Insight, bis jetzt habe ich noch bei keiner Reise im Voraus Trinkgeld bezahlen müssen. Meistens war ich in Ländern in denen die Menschen wirklich nicht viel Geld zum Leben haben, da weis ich, dass sie auf das Trinkgeld angewiesen sind. Bis jetzt hatte ich auch immer sehr gute Reiseleiter und die Busfahrer waren immer freundlich und hilfsbereit. Ich sehe das so, mir geht es eigentlich gut, sicher muss ich auch für meinen Urlaub sparen aber ich werde mir sicher nicht den Urlaub wegen 3,50 - 4,50 Euro vermiesen. Ich möchte meinen Urlaub geniesen. Ich würde nie einem Reiseleiter das Trinkgeld geben, damit er es verteilt. Im Hotel gebe ich dem Personal das TG selber und am Ende der Reise bekommt der Reiseleiter und der Busfahren auch von mir persönlich das TG in einem Kuvert mit ein paar Zeilen überreicht. Bei meiner ersten Reise vor langer Zeit habe ich auch an einer Sammelaktion im Bus teilgenommen, mit dem Ergebnis, dass in dem Kuvert nicht der Betrag war, der vorher ausgemacht wurde. Das war mir eine Lehre. Wenn ich die Reisen die ich mit WI bis jetzt gemacht habe, bei einer anderen Gesellschaft gebucht hätte wäre der Reisepreis wesentlich höher ausgefallen und ich hätte dann ein paar Reisen nicht machen können.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende

gelöschtes Mitglied 9. Juni 2018, 21:31 Uhr

Nach meiner Erfahrung empfehlen andere Reiseveranstalter weit höhere Beträge für Trinkgelder als WI. Auf unserer letzten Reise in Indonesien wurde für einen schlecht Englisch sprechenden Reiseleiter ein Betrag von umgerechnet 6 EUR pro Tag für angemessen erachtet, während WI für einen Deutsch sprechenden Reiseleiter lediglich 2 EUR pro Tag empfiehlt.

Ich sehe es wie z.B. mutteraufreisen und erkundige mich über den Durchschnittsverdienst im jeweiligen Land. Bei den Trinkgeldern in der Tourismusbranche ist doch niemand mehr gewillt, einen anderen Beruf zu erlernen. Ich schüttel den Kopf, wenn Kinder, die einem Touristen unaufgefordert über einen Baumstamm helfen, mehr Geld nach Hause bringen, als der hart auf dem Feld arbeitende Vater. Das steht in keinem Verhältnis.

Ich werde nie vergessen, wie uns ein Reiseleiter aufforderte, in Suriname unserem Fahrer 5-10 US-$ pro Tag pro Person zu geben. Unter 5 US-$ sei eine Beleidigung, da sollten wir besser gar nichts geben. Warum sollte ich einem Fahrer 10 US-$ Trinkgeld geben, der erst über eine halbe Stunde zu spät kommt, obwohl keine Rush-hour war, dann erst einmal Tanken fährt und dann seelenruhig für unser inkludiertes Picknick einkaufen geht? Da war für mich dann klar, daß er nichts bekommt, sehr zum Unverständnis meiner Mitreisenden.

 
Boris 9. Juni 2018, 22:11 Uhr

Trinkgelder sind immer freiwillige Gaben, wenn da etwas verlangt wird gibts schon mal gar nix . . .

Schwabe76 10. Juni 2018, 12:51 Uhr

Trinkgeld gibts als Basis 5$ von mir, bei 2 Personen (zB Driver und Guide) sinds dann 10$. Wenn ueberragender Service sogar mehr. Allerdings wuerde ich ein Vorab-Einsammeln von Trinkgeld bevor Leistung ueberhaupt erbracht wurde, als kritisch ansehen und grundsaetzlich auch abschaffen. Denn dann ist ja der Anreiz weg, guten Service zu leisten..

Schwabe76 25. September 2018, 22:13 Uhr

Nach nochmal Durchlesen und etwas Ueberlegen: mittlerweile wuerde ich es auftrennen.

Trinkgeld 1 - fuer die "Schattenwirtschaft":

"Da ist einmal das eingesammelte Pauschaltrinkgeld, das der Reiseleiter an all jene im Schatten wirkenden Personen verteilen soll". Das koennte man m.E. wirklich im Vorfeld einsammeln, wenn gesichert ist dass zb Zimmermaedchen oder lokale Guides wirklich etwas abbekommen. Transparenz waere hier allerdings ganz gross zu schreiben (wer bekommt was), da sonst leicht der Gedanke entstehen kann, der Reiseleiter kassiert nochmal extra.

Trinkgeld 2 - fuer den Guide und evtl. Busfahrer:

Fuer den Guide (und ggf. Busfahrer, wenn nicht per Trinkgeld 1 bedacht). Das sollte aber wirklich erst hinterher eingesammelt werden, um zu Leistung anzuspornen.

Frage bzgl. der Waehrung: manchmal lese ich man soll das Trinkgeld in US-Dollar zahlen. Wozu eigentlich? Derzeit ist es so, dass wenn man extra Dollar abhebt, man tw. Scheine <= Jahr 2006 bekommt und die in vielen Laendern gar nicht (mehr) akzeptiert werden. Und mittlerweile wirkt es, als wuerden Euro genauso akzeptiert, oder irre ich mich da? ZB 70$ waeren dann halt ca. 82€. Gab es da je Probleme, das Trinkgeld in Euro zu bezahlen, kann dazu jemand was sagen?

Welterkunder 26. September 2018, 08:23 Uhr

Da würde sich der Reiseleiter aber riesig freuen, wenn du ihm statt den angedachten 70$ auf einmal 82€ geben würdest. Hast in die falsche Richtung gerechnet: 70$ sind etwa 60€ :-) 

Beim Trinkgeld gab es noch nie Probleme aufgrund der Währung, egal welche ich gegeben habe ($, € oder die einheimische Währung). Waren alle froh, dass sie was bekommen haben. In der Bank kann man ja normalerweise so gut wie alles umtauschen, nur Münzen meistens nicht. 

Schwabe76 26. September 2018, 12:19 Uhr

Ja, richtig, und gut aufgepasst, ist mir spaeter auch noch aufgefallen, da war die Kiste aber schon aus ;) Etwas unwohl ist und bleibt immer soviel Bargeld (sagen wir mal 300 Euro aufwaerts, auch andere Ausgaben) rumzuschleppen, da man das ja auch irgendwo sicher deponieren muss. Empfehlen kann ich uebrigens noch die App XE (Currency), diese zeigt tagesaktuelle Kurse, sofern Internet, sonst halt den letzten.