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Zurück aus der Sahara

verfasst am 12.09.2016 um 23:15 Uhr von Frank (Eifel)

Aufgrund der Hitze haben wir uns alle entschieden, erst um 17:00 Uhr loszureiten. So hatten wir noch eine Ruhepause im der Ksar Bicha (Hotelanlage), die uns allen gut getan hat. Zwei Österreicherinnen waren gerade zurück und versuchten, uns mit Schauermärchen abzuschrecken - was ihnen nicht gelang.

Obwohl die Hitze gefühlt kaum nachgelassen hat, sind wir mutig und nur mit Tagesrucksack pünktlich vor die Herberge gezogen. Jeder bekam sein Kamel gezeigt - durfte auf dem Sattel platznehmen (ziemlich unbequem - und das steigerte sich noch!) und sollte sich gut festhalten.
Das Kamel steht recht ruckartig auf - vorne, hinten, vorne - und dabei muss man sich an der Eisenstange des Sattels festhalten und das Gewicht in die entgegengesetzte Richtung verlagern.

Hat funktioniert, und in zwei Reihen, jeweils von einem Führer zu Fuß geleitet, haben sich unsere Wüstenschiffe in Bewegung gesetzt. Es schaukelt, und Dünenauf oder Dünenab sollte man sich wirklich gut festhalten - was nur mit den Armen geht, mangels Steigbügel, durch die Breite des Sattels (man spürt die Holzbretter an den Oberschenkel) gibt es hier kaum Halt.

Mit einem Stopp (Hinsetzen der Kamele ist genauso ruckelig wir aufstehen!) und Fotos vom Kamel (mit der kleinen Kamera) und aus dem Stand sind wir dann bei beginnender Dunkelheit angekommen. Im Hintergrund konnten wir bereits Algerien ausmachen (soweit wollten wir nicht) und wieder einige Regenwolken.

Es gab ein nettes Abendessen (ein Koch war im Lager, die beiden Führer unterstützten) und noch etwas Trommelmusik und Gesang. Danach sind wir alle todmüde in die Zelte gekrochen - und wurden bereits um 06:00 wieder geweckt, um dann um 06:20 loszureiten.

Der Rückweg - mit Stopp zum fotographieren des Sonnenaufganges - war genauso schaukelig wie vorher - nur taten uns Hintern und Arme bereits weh. Kurz vor dem Ziel wurden wir noch nassgeregnet (trocknete schnell wieder), und dadurch wurde es endlich etwas kühler - selbst in der Nacht hat es kaum abgekühlt. Frühstück, Dusche und frische Klammotten, und dann ging es weiter.

Im nächsten Ort dann auf den Markt, ein Wüsten-Kopftuch habe ich mir gekauft (für die Wüste hatte ich mir eins geliehen, weil der Markt bei der Anreise schon zu war), ein paar Datteln (gerade Erntezeit, sehr lecker).

Den Viehmarkt, Kühe, Esel und Hammel, haben wir uns angeschaut. Montag ist Opferfest / Hammelfest, der höchste Feiertag. Jeder der es sich leisten kann kauft einen Hammel, schlachtet den und die Familie ist eine Woche lang Fleisch, und spendet 1/4 davon den Armen.

Wir sind weiter gefahren, haben noch ein Berbermuseum besichtigt, die beindruckende Todra-Schlucht gesehen und einige von uns haben eine Wanderung am Fluss entlang gemacht - die andere Hälfte hat den Flüssigkeitshaushalt wieder aufgefüllt.

Abends in einem tollen Hotel am Berghang, Essen auf der Terasse, Blick auf das Dades-Tal in der Dunkelheit.
Wlan wollte nicht - also nicht am Blog weitergeschrieben, sondern früh ins Bett.

Heute nach tollem Früchstück auf der Terasse durch das Dades-Tal zur Dades-Schlucht. Die Bewohner festlich gekleidet alle in den Moscheen, dann auf dem Weg nach Hause, und dort wurde jeweils geschlachtet.
Wir sind zwei Stunden am Fluss lang gelaufen, nette Wanderung. Am Ende des Weges wartete unser Bus, (zum Glück trotz Feiertag gab es im Restaurant dort noch was Kühles zu trinken), und dann weiter mit dem Bus.

Schöne Ausblicke, Fotostopps. Mittagessen bei einer Berber-Familie, und dann weiter an den Filmstudios durch recht leere Orte bis Ait Benhaddou.

Im Hintergrund immer das Atlas-Gebirge mit dem M. Goun als größtem Berg. Die Kasbah auf dem Hügel erklettern wir aufgrund der Temperaturen erst morgen - Dusche, einige Fotos, Abendessen, und jetzt fallen mir die Augen zu.

Fotos baue ich momentan nicht ein - das Sichten und umkopieren frisst zu viel Zeit, und bei dem WLAN im Hotel würde das Hochladen ewig dauern.

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